Das Paket sehe "moderate" Gehaltserhöhungen, eine "Vereinfachung" bei der Planung und mehr freie Tage vor, heißt es in einem Brief an die Mitarbeiter. Freunde hat die Geschäftsführung damit nicht gewonnen. Der Betriebsrat nennt das Paket eine "Frechheit".

Aus Sicht der AUA beinhaltet das Angebot über drei Jahre einen Inflationsausgleich von sechs Prozent, also grob zwei Prozent pro Jahr und zusätzlich eine reale Gehaltserhöhung, sodass das Plus zehn Prozent betragen soll. Das lasse sich die AUA auf drei Jahre verteilt 28 Mio. Euro kosten, heißt es in dem Schreiben, das der APA vorliegt. Für ältere Mitarbeiter, deren Verträge vorsehen, dass diese Erhöhungen "aufgesaugt" werden, sei eine "moderate" Erhöhung der Ist-Gehälter vorgesehen - bei hohen Gehältern 1,5 Prozent im Laufe von drei Jahren.

Flexibilisierung als Voraussetzung

Aus Sicht von Rainer Stratberger, Betriebsratschef des fliegenden Personals, gleicht das Angebot aber für drei Viertel der Mitarbeiter nicht einmal die Inflation aus. Denn es gilt nur für die, die nach Kollektivvertrag bezahlt werden. "Das als Gehaltserhöhung zu verkaufen, ist unter jeder Kritik", so Stratberger auf APA-Anfrage. Bei ihm gehe bereits die Mailbox über, weil sich so viele Mitarbeiter kritisch äußern.

Außerdem bietet die AUA künftig im Schnitt 132 freie Tage pro Jahr an, statt wie bisher 120. Voraussetzung dafür ist aber eine "Flexibilisierung" bei der Einteilung zu Diensten. Diese Flexibilisierung könnte einen Wert von etwa 25 Mio. Euro haben, hat die AUA berechnet, denn sie führt dazu, dass das Personal mehr arbeitet. Die Mehrarbeit würde sich aber auch in höherem Verdienst der Mitarbeiter niederschlagen. Aus Sicht der AUA gibt es überdurchschnittlich viele Stehzeiten.

Das Angebot laufe darauf hinaus, dass die Mitarbeiter ihre Freizeit nicht mehr planen können, sagt dazu Stratberger. Der Arbeitgeber könnte jederzeit kurzfristig Dienste neu einteilen. Es würde aber nicht nur die Planungssicherheit "ausgelöscht" - genau gerechnet würden die Mitarbeiter auch um bis zu 25 Prozent mehr arbeiten.

"Ein Schlag ins Gesicht"

Die AUA mache den höchsten Gewinn ihrer Geschichte und biete in Wahrheit nicht einmal einen Inflationsausgleich für alle, geschweige denn eine reale Einkommenserhöhung, kritisiert Stratberger. Das sei "ein Schlag ins Gesicht" für ihn. Die Lufthansa-Gruppe nutze ihr Monopol am Standort Wien aus. Nicht nur bei den Ticketpreisen sondern auch bei den Angeboten an die Mitarbeiter. Dabei sei die Sanierung der AUA mit den Beiträgen aller Mitarbeiter - nicht nur der von ihm vertretenen Bord-Mitarbeiter - erfolgt. Schon 2015 und 2016 habe es keinen Inflationsausgleich gegeben: "Wir verdienen real so viel wie 2010".

Stratberger will über das Paket überhaupt nicht verhandeln. Dennoch bestätigt er, dass für den 30. November der nächste Verhandlungstermin vorgesehen ist. Wie er reagieren wird, ließ er im Gespräch mit der APA am Dienstag offen.