Auf der Handelsplattform BitStamp verteuerte sich ein Bitcoin vor dem Wochenende zwischenzeitlich auf 6000,10 Dollar (5.070,22 Euro). Bitcoin jagte zuletzt von einem Rekord zum nächsten. Seit Jahresbeginn hat die Digitalwährung mehr als 500 Prozent zugelegt. Das gesamte Volumen des vom Computer erschaffenen Geldes liegt damit laut der Internetseite Coinmarketcap bei rund 100 Milliarden Dollar. Das Geschäft mit Cybergeld boomt, Bitcoin ist das größte und bekannteste davon. Laut Coinmarketcap gibt es inzwischen über 1.000 verschiedene Kryptowährungen. Ethereum liegt mit einem Marktwert von rund 30 Milliarden Dollar auf Platz zwei.

Wegen der Popularität von Bitcoin springen Händlern zufolge immer mehr Anleger auf den Zug auf und treiben so den Preis in die Höhe. Für Kryptowährungen steht keine Regierung oder Zentralbank ein, daher werden ihre Kurse allein durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Geschaffen wird das Geld von Nutzern, deren Computer die dafür extrem komplexen Algorithmen berechnen. Da Beträge weltweit schnell und anonym transferiert werden können, sind diese Währungen auch für Nutzer interessant, die Geld aus illegalen Geschäften waschen oder Kapitalkontrollen umgehen wollen. Die digitale Währung wurde vor knapp zehn Jahren von einer Person oder Personengruppe unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto entwickelt.

Höchst umstritten

Bitcoins sollen einen Zahlungsverkehr ermöglichen, der unabhängig von Regierungen und Banken funktioniert - und bei dem die Teilnehmer anonym bleiben können. Wegen geringer Kontrolle und großer Schwankungen sind Bitcoins umstritten. Daher scheiden sich am Bitcoin die Geister. Für die einen ist es eine zwielichtige Pseudowährung, die vor allem Geldwäschern und Spekulanten dient. Für die anderen hat die Digitalwährung das Potenzial, zum Zahlungsmittel der Zukunft zu werden. Jetzt schießt der Wert des Bitcoin immer weiter in die Höhe und befindet sich auf Rekordniveau.

In Österreich haben etwa Helmuth Ettl, Vorstand der Finanzmarktaufsicht sowie Notenbank-Gouverneur Ewald Nowotny vor Bitcoin und den Risiken gewarnt. Diese sei "hochspekulativ" und es könne ein "Totalverlust" eintreten, btont Ettl. Bitcoin sei keine Währung, sondern ein Spekulationsobjekt, urteilt Nowotny.