In Triest beginnen die Arbeiten für die Sanierung des alten Hafens - der "Porto Vecchio" soll wiederbelebt werden. Für den alten Habsburger Hafen, seit Jahrzehnten verfallen und selbst für Einheimische nur vom Meer aus oder durch Stacheldrahtzäune entlang der Bahnstrecke zu sehen, werden 50 Millionen Euro lockergemacht, berichtete die Präsidentin der Region Friaul Julisch Venetien, Debora Serracchiani.

Ein dementsprechendes Abkommen wurde am Montag in Triest zwischen
Serracchiani, der Gemeinde Triest, der Hafenbehörde von Triest und
der Regierung in Rom unterzeichnet. Das große Gelände in bester
Lage, das bis 2023 renoviert werden soll, soll nicht mehr
Sperrgebiet sein. Hier sollen unter anderem ein neues Museum des
Meeres, sowie ein internationales Zentrum für Biotechnologie
untergebracht werden. Auch österreichische Investoren haben laut
Medienangaben Interesse für den alten Hafen signalisiert.

Der "Porto Vecchio" ist ein abgetrenntes Areal, das brach liegt und auch über weite Strecken den Zugang zum Meer absperrt. Zur Stadt hin endet es nur wenige hundert Meter von der Piazza Unita, dem Hauptplatz Triests. Seine Bausubstanz ist in der Zeit von 1860 bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden.

Durch den Ausbau der Anlagen im neuen Hafen und die schwindende Bedeutung Triests als Handelsstadt ab dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde der "Porto Vecchio" zusehends obsolet. Die Liste der Stadtentwicklungsprojekte für den alten Hafen ist lange, allerdings haben politische Interessen bisher jeden Schritt einer Konkretisierung verunmöglicht.

Erst anlässlich der Biennale 2011 fand eine Teilöffnung des "Porto Vecchio" statt. Damals wurde das "Magazzino 26" , anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums der Einheit Italiens, mustergültig renoviert und zur "Außenstelle" der Biennale von Venedig. 2015 war die Ausgliederung des Hafengebietes aus dem öffentlichen Staatsgut beschlossen worden. Das 50 Hektar große Areal wurde der Stadt Triest übergeben.

Die bebaubare Fläche im alten Hafen beträgt 230.000 Quadratmeter. Das Areal wird fast nicht genützt, 70 Prozent der Gebäude müssen saniert werden. Ein Konsortium verschiedener privater Institutionen hat das Gelände käuflich erworben und will langsam mit der Instandsetzung beginnen. Der Sanierungsprozess soll jetzt mithilfe der öffentlichen Gelder beschleunigt werden.