In Kärnten darf sich heuer über einen Rückgang der Unternehmens-Insolvenzen freuen. Mit 244 insolventen Firmen in den ersten drei Quartalen beträgt das Minus 9,6 Prozent. Das bedeutet den drittgrößten Rückgang aller Bundesländer - nach der Steiermark und dem Burgenland.
Die Zahl der betroffenen Dienstnehmer ging gegenüber dem Vergleichszeitraum 2016 um 42 Prozent zurück und die Verbindlichkeiten wurden mehr als halbiert. „In Summe sind 244 Unternehmen mit Verbindlichkeiten von 107 Millionen Euro insolvent“, berichtet Barbara Wiesler-Hofer, Leiterin des KSV1870 in Kärnten.
Zu den Details: 130 Insolvenzverfahren wurden über Kärntner Unternehmen eröffnet. Zusätzlich führten 114 weitere Insolvenzanträge mangels Vermögens der Schuldner nicht zu eröffneten Verfahren. Von den Pleiten direkt betroffen sind 511 Dienstnehmer. Das bedeutet auch hier einen Rückgang von fast 42 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Waren im Jahr 2016 noch durchschnittlich sechs Dienstnehmer pro eröffnetem Insolvenzverfahren betroffen, ist diese Zahl auf vier gesunken“, so Barbara Wiesler-Hofer.
Im österreichischen Durchschnitt sind die Unternehmensinsolvenzen um fast fünf Prozent gesunken.
Nach wie vor dominieren kleine Betriebe aus dem Bereich der unternehmensbezogenen Dienstleistungen, der Gastronomie und der Bauwirtschaft das Kärntner Insolvenzgeschehen.
Die zwei größten Insolvenzfälle sind heuer in Kärnten laut KSV1870 bisher die KJK Multimedia aus Schiefling mit Verbindlichkeiten von 14,4 Millionen Euro und die RH-Tech Gebäudetechnik und Anlagenbau GmbH aus Poggersdorf mit Verbindlichkeiten von 11,2 Millionen Euro.
„Zweifellos wird das vierte Quartal noch einige Eröffnungen von Insolvenzverfahren mit sich bringen. Der Abstand zum Vorjahr dürfte sich verringern und aus einem Rückgang von 9,6 Prozent einer von rund fünf Prozent werden“, fasst Wiesler-Hofer zusammen.