Die US-Notenbank Fed packt den Abbau ihrer aufgeblähten Bilanz an und signalisiert zudem eine weitere Zinserhöhung für 2017. Sie gab am Mittwoch in Washington bekannt, dass das in den Jahren nach der Finanzkrise durch Wertpapierkäufe auf 4,5 Billionen Dollar (3,76 Billionen Euro) angeschwollene Portfolio ab Oktober eingedampft wird.
Die Währungshüter um Fed-Chefin Janet Yellen machen damit einen Schritt hin zur Normalität, da sie über Jahre die Konjunktur mit ihrer Geldflut gestützt hatten. Nun werden auslaufende Papiere aus dem Bestand der Notenbank zu einem Teil nicht mehr ersetzt.
Der Startschuss ist gefallen
"Bis Ende 2017 wird die Fed ihr Wertpapier-Portfolio um bis zu 30 Milliarden Dollar abschmelzen", sagte Bankhaus-Lampe-Ökonom Bastian Hepperle. "Bis der gesamte, nach der Finanzkrise stark angewachsene Speck weg ist, wird es jedoch mehrere Jahre dauern." Das Portfolio soll zunächst um monatlich 10 Mrd. Dollar reduziert und das Tempo sukzessive auf 50 Milliarden gesteigert werden.
Auf welches Niveau die Fed die Bilanzsumme letztlich senken wird, isbisherng noch offen. Es gilt jedoch als unwahrscheinlich, dass das Volumen wieder auf das Vorkrisen-Niveau von unter einer Billion Dollar fallen wird.
Zudem peilt die Fed nach zwei Zinsanhebungen in diesem Jahr noch eine dritte an. Einstweilen beließ sie den Schlüsselsatz in der Spanne von 1,0 bis 1,25 Prozent. Die Rahmenbedingungen für eine straffere geldpolitische Linie scheinen günstig: Die Wirtschaft wuchs zuletzt so stark wie seit zwei Jahren nicht mehr - im Land herrscht zudem praktisch Vollbeschäftigung. Doch der als zu niedrig empfundene Preisauftrieb bereitet den Währungshütern noch Kopfschmerzen: Sie sehen stabile Preise bei einer Inflationsrate von zwei Prozent erreicht, doch diese Marke ist noch nicht in Sichtweite.
Der US-Aktienmarkt zeigte sich nach dem Zinsentscheid kaum verändert. Der Dollar legte zum Euro zu. Die US-Währung stieg zum Yen auf den höchsten Wert seit Ende Juli.