"Da muss ich Sie noch ein bisschen um Geduld bitten", sagte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup am Freitagabend nach einer Aufsichtsratssitzung in Berlin.
Er bekräftigte aber, dass er den Termin nach Abschluss der weiteren Detailplanungen noch in diesem Jahr nennen wolle. Fest steht bisher nur, dass die Bauarbeiten am Milliardenprojekt nach jahrelangen Verzögerungen nun bis Ende August 2018 abgeschlossen sein sollen. Weil dann aber noch umfangreiche Tests notwendig sind, gilt ein Start vor 2019 als unwahrscheinlich.
Der "Berliner Tagesspiegel" hatte am Freitag berichtet, dass der Großflughafen nach einer internen Zusage der Flughafengesellschaft spätestens Ende September 2019 eröffnet werden soll. Dies habe die Gesellschaft zumindest der Europäischen Investitionsbank zugesagt, die einen Teil der Kredite gibt. Vor Journalisten sagte Lütke Daldrup, der Rahmenterminplan reiche bisher nur bis zum Abschluss der Bauarbeiten, derzeit würden die danach notwendigen Tests geplant.
Grundsätzlich billigte der Aufsichtsrat die Überlegungen für einen weiteren Ausbau des Großflughafens, der bereits beim Start an seine Kapazitätsgrenzen stoßen dürfte. Der sogenannte Masterplan sieht vor, dass weitere Terminals in Schönefeld gebaut werden und die Zahl der Passagiere dort dann von zunächst 22 Millionen auf 55 Millionen im Jahr 2040 steigen soll. Zudem sollen am bisherigen Flughafen in Schönefeld zeitweise noch 13 Millionen Passagiere pro Jahr abgefertigt werden können. Die Ausbauten sollen aber erst beginnen, wenn der Flughafen geöffnet ist.
Es geht wieder um die Finanzierung
Lütke Daldrup bekräftigte, dass die Flughafengesellschaft an dem Konsensbeschluss der Eigentümer - dem Bund und die beiden Länder Berlin und Brandenburg - festhalte, wonach Tegel nach Inbetriebnahme von Schönefeld vom Netz gehen soll. Dies sieht auch die Genehmigung des Großflughafens so vor. Die Unterstützer des Volksentscheids am 24. September - darunter die CDU und die FDP in Berlin - wollen dies verhindern. Ein Votum für die Offenhaltung Tegels hätte für den Berliner Senat allerdings rechtlich keine bindende Wirkung.
Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider sagte, das Gremium habe sich auch intensiv mit dem aktuellen Baufortschritt beschäftigt. "Da haben wir eine Reihe von Fragen gestellt und eine Reihe von Antworten bekommen."
Bei der nächsten Sitzung im November solle weiter darüber gesprochen werden. Auch die Finanzierung des Ausbaus werde dann erneut besprochen. Zudem werde der Aufsichtsrat dann, wie von der Gesellschafterversammlung gewünscht, über das Ergebnis des Volksbegehrens beraten.