Der Ex-Rennfahrer hat das am Freitag kurz nach Ablauf der Angebotsfrist bestätigt. "Wir haben geboten", sagte Lauda zur APA.
Details nannte er unter Verweis auf Vertraulichkeitspflichten nicht. Wie er die Chancen seiner Bieterallianz sieht? "Abwarten, dann sehen wir weiter." Die von vielen kritisierte Verschiebung der Entscheidung über den Zuschlag stört ihn nicht. "Das ist egal".
Niki Lauda hat sich zuletzt wiederholt vor allem am Rückkauf der von ihm gegründeten und später an Air Berlin verkauften österreichischen Airline "Niki" interessiert gezeigt. Wie das Angebot des Konsortiums nun im Detail lautet, sagte er heute noch nicht.
Gebote auch von Lufthansa und Zeitfracht
Auch die deutsche AUA-Mutter Lufthansa hat wie erwartet ein Angebot für Teile der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin abgegeben. Dies sagte ein Sprecher von Deutschlands größter Airline am Freitag zu Reuters und fügte hinzu: "Über die Inhalte des Angebots wurde Stillschweigen vereinbart."
Aus Verhandlungskreisen war zuvor verlautet, dass die Lufthansa für 70 bis 90 Maschinen einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag biete.
Auch die Berliner Logistikfirma Zeitfracht bietet für Teile der Air Berlin. Man werde ein Angebot abgeben, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Zeitfracht sei interessiert an der Leisure Cargo GmbH, der Regionalflugtochter Walter (LGW) und der Air Berlin Technik. "Das Angebot sieht nicht vor, weitere Flugzeuge oder Destinationen (Slots) zu übernehmen."
"Wir gehen fest davon aus, dass wir damit rund 1.000 Arbeitsplätze der insolventen Air Berlin Gruppe sichern und unsere Zeitfracht Gruppe zu einem gut etablierten Luftfracht-Carrier ausbauen können", erklärte Firmenchef Wolfram Simon. Den angebotenen Kaufpreis nannte er nicht.
Chinesen wollen mehr Zeit
Der Geschäftsführer der chinesischen Betreibergesellschaft des Flughafens Parchim, Jonathan Pang, hat im Bieterwettstreit unterdessen eine Fristverlängerung beantragt. Der Rechtsanwalt Helmut Naujoks, der das Unternehmen in Deutschland vertritt, sagte am Freitag, Pang bitte um Zeit bis zum 22. September.
Die Fristverlängerung sei bis zum 21. September gewährt worden.
Die Angebote für Air Berlin mussten bis zum Freitag (15. September) um 14.00 Uhr beim Insolvenzverwalter eingereicht werden. Die Entscheidung über den Zuschlag soll am 25. September fallen.
Naujoks begründete Pangs Bitte um Fristverlängerung damit, dass es längere Zeit dauere, die Vertragsunterlagen ins Chinesische zu übersetzen. Man habe fleißig gearbeitet, doch die Zeit sei zu kurz gewesen, sagte er. Air Berlin betont jedoch stets, den Verkauf möglichst schnell abschließen zu wollen. Denn der Flugbetrieb wird nur noch durch einen Kredit des deutschen Bundes aufrecht erhalten.