"Wir werden das Telefon neu erfinden. Wir werden heute Geschichte schreiben.“ Bescheidenheit zählte zeitlebens nie zu den herausstechenden Attributen des legendären Apple-Gründers Steve Jobs (1955–2011). Schon gar nicht, als er im Jahr 2007 das allererste iPhone präsentierte.
Er sollte zudem recht behalten. Mit dem Einstieg in das Telefonsegment hat Apple tatsächlich Geschichte geschrieben, seit dem von Jobs vor zehn Jahren präsentierten Erstling wurden 1,2 Milliarden iPhones verkauft.
Es ist also nur konsequent, dass das mit Spannung erwartete brandneue iPhone im „Steve-Jobs-Theater“ am Gelände des neuen Apple Parks in Cupertino enthüllt werden soll. Eine gigantische Bühne. Um fünf Milliarden US-Dollar hat sich der Multimediakonzern in einer Bauzeit von vier Jahren einen neuen Firmensitz errichtet, der – ringförmig – mit fast einem halben Kilometer Durchmesser eines der größten Gebäude der Welt ist. Im Inneren des Kreises befindet sich ein zwölf Hektar großer Park mit 9000 Bäumen, am Areal gibt es rund 14.000 Parkplätze, seit April siedeln nach und nach insgesamt 12.000 Mitarbeiter in den futuristischen Gebäudekomplex. Und davor steht das „Steve Jobs Theatre“, in dem künftig die Neuheiten präsentiert werden. Die Premiere wird nun also nächste Woche mit dem „Jubiläums-iPhone“ begangen.
Apple streicht Großteil der Smartphone-Gewinne ein
Auch heuer wachsen Apples ohnehin nur mehr schwer zu fassende Geldreserven wieder munter weiter. Mit Ende Juni hatte der Konzern 261,5 Milliarden US-Dollar (219 Milliarden Euro) auf der hohen Kante – 90 Prozent davon außerhalb der USA. Das iPhone gilt mit seinen besonders hohen Margen als außergewöhnlich verlässlicher Geldbringer. Das iPhone 7, so rechneten es die Marktforscher von IHS vor, koste Apple in der Herstellung – inklusive Materialkosten – gerade einmal 200 Euro. Verkauft wird es allerdings selbst heute, ein Jahr nach der Präsentation, kaum unter 600 Euro. Zahlen, mit denen die Konkurrenz nicht mithalten kann.
Daher wundert es auch nicht, dass Apple den Großteil der Branchengewinne abschöpft. Laut dem Marktforschungsinstitut Strategy Analytics gingen 2016 vom operativ erwirtschafteten Gewinn der gesamten Branche – insgesamt 53,7 Milliarden Dollar – alleine 44,9 Milliarden an den iPhone-Produzenten. Also fast 80 Prozent. Samsung folgt weit abgeschlagen mit 8,3 Milliarden Dollar.
Auf der Überholspur in Sachen Marktanteil befinden sich indes asiatische Konzerne. Im ersten Quartal des heurigen Jahres komplettierten neben Samsung und Apple die drei chinesischen Marken Huawei, Oppo und Vivo die weltweiten Top 5 und kamen zusammen auf einen Marktanteil von 24 Prozent. In Sachen Betriebssystem dominiert auch deswegen Googles Android die Verkäufe mit einem gesamten Anteil von 86,1 Prozent, während Apple mit seinen iPhones bei „nur“ 13,7 Prozent liegt.