Der österreichische Glücksspielkonzern Novomatic musste im ersten Halbjahr 2017 einen massiven Rückgang beim Ergebnis hinnehmen. Das Betriebsergebnis (Ebit) sank um 26,3 Prozent auf 104,2 Mio. Euro.
Ein Zuwachs wurde hingegen beim Umsatz (plus 11,3 Prozent auf 1,22 Mrd. Euro) und beim Mitarbeiterstand verzeichnet (um sieben Prozent auf 25.025 Beschäftigte). Aber auch die Abschreibungen zogen an, sie erhöhten sich um 22 Prozent auf 178,3 Mio. Euro, geht aus einer Mitteilung von Mittwochnachmittag hervor.
Die Akquisitionen beliefen sich im ersten Halbjahr 2017 auf insgesamt 115,4 Mio. Euro.
"Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres wurde die Zahl der selbst betriebenen Standorte von ca. 1.800 auf nahezu 2.100 gesteigert. Bei den betriebenen Glücksspielgeräten wurde mit einer Steigerung um ca. 9.000 Geräte auf aktuell ca. 70.700 Geräte ein neuer Höchstwert erzielt", so der Konzern.
In Österreich erhöhte der Glücksspielkonzern den Umsatz von 109,1 auf 114,9 Mio. Euro. In Reaktion auf eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofes, der einzelne Novomatic-Angebote verboten hatte, wurde eine Vorsorge "in niedriger einstelliger Millionenhöhe gebildet", so der Konzern. Als Begründung hieß es: "Diese Entscheidung könnte zu neuerlichen Klagen von Kunden führen, welche für den entsprechenden Zeitraum ihre Spielverluste zurückfordern."
Zur Halbjahresbilanz meinte Vorstandsvorsitzender Harald Neumann: "Die aktuellen Halbjahreszahlen mit einem neuen Rekordumsatz zeigen, dass wir mit unserer internationalen Wachstumsstrategie auf dem richtigen Weg sind. Genau diesen werden wir auch weiterverfolgen."
Vor zwei Monaten hatte die Nachrichtenagentur Reuters mit Verweis auf involvierte Kreise berichtet, dass Novomatic möglicherweise vor einem Gang an die Börse stehe. Das Erstlisting sollte in Frankfurt, das Zweitlisting in Wien erfolgen. Novomatic könnte mit bis zu sechs Milliarden Euro bewertet werden, hieß es in dem Bericht.