AquaBounty Technologies feiert es als großen Erfolg: Fünf Millionen Tonnen wurden von ihrem Lachsfilet "AquAdvantage Salmon" im ersten Halbjahr in Kanada verkauft. Und sie wollen noch mehr. "Der Verkauf und Gespräche mit möglichen Käufern hat klar gezeigt, dass Kunden unseren Fisch wollen. Und wir planen unsere Produktion zu erhöhen, um die Nachfrage zu befriedigen", lässt Firmenboss Ronald Stotish wissen.

Das Besondere an diesen Verkaufszahlen? Der kanadische Lachs gilt als erstes genetisch modifizierte Tier im Lebensmittelhandel. Seine Vorgeschichte ist - naturgemäß - eine höchst umstrittene. 

Das kanadische Gesundheitsministerium autorisierte erst im Mai 2016 den Vertrieb des atlantischen Lachses, dessen Wachstum durch Gene pazifischer Lachse beschleunigt wurde. Dreijährige Tests hätten erwiesen, dass der Lachs "so sicher und nahrhaft wie konventioneller Lachs" sei.

In 18 Monaten ausgewachsen

Der Speisefisch mit dem Namen AquAdvantage Salmon wird von der US-Firma AquaBounty Technologies gezüchtet. Er ist binnen 16 bis 18 Monaten ausgewachsen - ohne Genveränderung dauert dies beim atlantischen Lachs 30 Monate. Die Firma zieht die Fische in Anlagen in Kanada groß.

AquaBounty Technologies mit Sitz im US-Bundesstaat Massachusetts hatte vor sechs Monaten bereits die Zulassung für den Gen-Lachs in den USA erhalten. Die Genehmigung der US-Behörde schränkt allerdings ein, dass die Firma die Fische nur in zwei Aufzuchtstationen in Kanada und in Panama züchten darf.

Lachse können sich nicht fortpflanzen

Die Gen-Lachse sind in den USA und in Kanada umstritten. Die kanadische Verbraucherschutzorganisation Vigilance OGM kritisierte, die Genehmigung sei ohne vorherige Konsultationen und unabhängige Studien erfolgt.

Die Verbraucherschützer warnen zudem vor Gefahren für andere Fische, wenn einer der genetisch modifizierten Lachse in die freie Wildbahn gelange. Die US-Behörden hatten diese Sorge für unbegründet erklärt, da die Gen-Lachse sich nicht fortpflanzen könnten.

Übrigens: In Österreich ist der Gen-Lachs kein Thema. Die Zulassung gentechnisch veränderter Lebensmitteln fällt nämlich immer noch in die Zuständigkeit der einzelnen Staaten.