Hohe Abschreibungen haben der italienischen Krisenbank Monte dei Paschi di Siena im zweiten Quartal tiefrote Zahlen eingebrockt. Im Berichtszeitraum stand ein Minus von 3,1 Milliarden Euro unter dem Strich, wie das Geldhaus am Freitagabend mitteilte. Grund seien zusätzlich Abschreibungen von vier Milliarden Euro im Zusammenhang mit dem Verkauf von notleidenden Krediten gewesen.

Die Kernkapitalquote (CET 1) stieg im Zuge einer milliardenschweren Rekapitalisierung auf 15,4 Prozent von niedrigen 6,5 Prozent per Ende März. Nach der Finanzspritze hält die italienische Regierung nun rund 52 Prozent an Monte Paschi. Im ersten Halbjahr verbuchte Monte Paschi einen Fehlbetrag von 3,2 Milliarden Euro.

Italien hatte Ende Juli ein Gesetz zur Rettung der traditionsreichen Bank erlassen. Der Staat stützt das in Schieflage geratene Geldhaus mit einer Milliardensumme und übernimmt dafür voraussichtlich bis zum Herbst bis zu 70 Prozent an Monte Paschi. Die Europäische Kommission gab grünes Licht für die Staatshilfe, nachdem die älteste noch tätige Bank der Welt ein neues Geschäftsmodell und den Abbau ihres Schuldenbergs zugesagt hatte.

Um wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen, streicht Monte Paschi bis 2021 jede fünfte Stelle und schließt 600 der 2.000 Filialen, wie sie Anfang Juli ankündigte. In vier Jahren soll die Bank dann einen Gewinn von 1,2 Milliarden Euro schreiben.