Die OMV hat im ersten Halbjahr sowohl von höheren Preisen im Downstream-Bereich - Raffinerien und Tankstellen - als auch von höheren realisierten Öl- und Gaspreisen profitiert. Der Konzernumsatz stieg um 24 Prozent auf 10,67 Milliarden Euro, das operative Ergebnis vor Sondereffekten wurde im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2016 von 593 Millionen auf 1,47 Milliarden Euro gesteigert.
Mit 339.000 boe/d (Barrel Öl-Äquivalente pro Tag) habe die Produktion im zweiten Quartal den höchsten Wert in zehn Jahren erreicht, teilte die OMV am Donnerstag mit. Die Jahresproduktion soll mit 330.000 boe/d höher ausfallen als bisher erwartet (320.000 boe/d). Die Produktionskosten seien um 19 Prozent auf 8,7 US-Dollar/boe gesunken.
Verschuldung sinkt deutlich
Aktuell läuft das operative Geschäft also gut, allerdings ist der im zweiten Quartal erfolgte Verkauf der türkischen Petro Ofisi noch nicht verdaut - für das erste Halbjahr wird ein den Aktionären zuzurechnender Verlust von 316 Millionen Euro ausgewiesen. Das Ergebnis je Aktie verschlechterte sich von -0,22 auf -0,97 Euro.
Vor einem Jahr hatte OMV-Chef Rainer Seele angekündigt, er werde sich künftig vor allem auf "Kosten und Cash" konzentrieren. Diese Strategie wurde auch umgesetzt: Im ersten Halbjahr erhöhte sich der freie Cashflow nach Dividenden von 27 Millionen Euro auf 2,067 Milliarden Euro. Erreicht wurde das vor allem durch - verlustbringende - Veräußerungen. Durch den Verkauf der OMV (U.K.) und der OMV Petrol Ofisi flossen dem Unternehmen 1,69 Milliarden Euro zu, Ende Juni verfügte die OMV über liquide Mittel von 4,2 Milliarden Euro, die Nettoverschuldung betrug 943 Millionen Euro (nach knapp 4 Milliarden Euro vor einem Jahr). Der Verschuldungsgrad (Gearing) ist von 29 Prozent auf 7 Prozent gesunken.
1,8 Milliarden Euro an Investitionen geplant
Ihre Investitionen hat die OMV in der ersten Jahreshälfte auf knapp 700 Millionen Euro (nach 956 Millionen Euro) weiter zurückgefahren, investiert wird vor allem in die Suche und Förderung von Öl und Gas.
Ihre Ölpreis-Prognose für das laufende Jahr hat die OMV reduziert, man rechnet nun mit einem durchschnittlichen Brent-Preis von 52 Dollar pro Fass, statt bisher 55 Dollar. Am europäischen Gasmarkt gebe es nach wie vor ein Überangebot, aufgrund des kalten Winters im ersten Quartal dürften aber die durchschnittlichen Gaspreise an den europäischen Spotmärkten höher ausfallen als im Vorjahr.
Das Investitionsvolumen soll sicher heuer auf 1,8 Milliarden Euro belaufen, bisher geplant waren 1,9 Milliarden Euro. 1,2 Milliarden davon fließen in den Upstream-Bereich (Öl- und Gasproduktion).