Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) kann die Kritik von Tschechien und der Slowakei an doppelten Qualitätsstandards bei Lebensmitteln nicht nachvollziehen. "Ich habe in Tschechien schon Manner-Schnitten gegessen, die schmecken ganz hervorragend".
Er könne "keinen Unterschied" erkennen. Prag und Bratislava sehen sich bei Lebensmittel mit gleicher Marke - beispielsweise bei Manner-Schnitten oder Red Bull - benachteiligt, weil diese Produkte in ihrem Land angeblich nicht so gut schmecken wie in Österreich oder Deutschland. Die Tschechen wollen beim EU-Agrarrat am Montag in Brüssel dazu auch eine Studie vorlegen.
Das Landwirtschaftsministerium in Prag ließ 21 Produkte namhafter Firmen auf ihre Zusammensetzung testen, die zum Vergleich in Österreich, Deutschland, der Slowakei, Tschechien und Ungarn eingekauft wurden. Die Untersuchungen kamen zu dem Ergebnis, dass sich tschechische Lebensmittel etwa von deutschen Lebensmitteln gleicher Marke unterscheiden. Von den Produkten gleichen Markennamens waren demnach nur drei im Osten und Westen der EU gleich.
Unterschiedlicher Geschmack
Die Hersteller verweisen zu ihrer Rechtfertigung immer wieder darauf, dass sich die Geschmäcker in den jeweiligen Ländern unterscheiden. Dennoch fordert die tschechische Regierung einheitliche Standards bei in der EU verkauften Marken-Lebensmitteln.
Rupprechter sagte, dass beim EU-Rat über das Thema gesprochen werden soll. "Wir werden uns das anhören".