Die oberösterreichische Pierer Industrie AG (PIAG) hat am Dienstag zur geplanten Übernahme des börsennotierten deutschen Zulieferers SHW das angekündigte Angebot an die SHW-Aktionäre veröffentlicht. Dies war möglich, nachdem die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) grünes Licht zur Veröffentlichung gegeben hat.
Ihre Entscheidung zur Abgabe eines freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots an sämtliche SHW-Aktionäre hatte die Pierer Industrie bereits am 14. Juni bekannt gegeben. Geboten werden 35 Euro je SHW-Aktie, um etwa 10 Prozent über dem Schnitt der letzten Monate vor Bekanntgabe der Angebotsabsicht.
Die PIAG verfolge mit dem Übernahmeangebot ein langfristiges und strategisches Interesse und sehe in einer Übernahme die Möglichkeit der Realisierung von strategischen Potenzialen im Automotive-Branchensegment, hieß es am Dienstag in einer Aussendung.
SWH beschäftigt 1300 Mitarbeiter
Die Pierer-Konzern-Gruppe ist im Fahrzeuggeschäft, u.a. im Segment Motorräder, sowie im automotiven High-Tech-Komponentenbereich tätig. Die Gruppe beschäftigt aktuell weltweit über 5200 Mitarbeiter und erzielt mehr als 1,5 Milliarden Euro Gruppenumsatz.
Voriges Jahr hieß es, SWH liefere mit weltweit rund 1300 Mitarbeitern Bremsscheiben, Pumpen und Motorkomponenten an die großen Automobilhersteller. 2015 hatte SHW 463 Millionen Euro umgesetzt und gut 14 Millionen Euro Nettogewinn erwirtschaftet.
Über seine Firma Swiss AG hatte der Chef der börsennotierten KTM Industries AG, Stefan Pierer, mittelbar 18,91 Prozent am deutschen Zulieferer SHW erworben, hieß es Mitte Juni. Die Pierer Industrie AG selbst verfügte damals erst über 0,02 Prozent SHW-Aktien.