"Es ist letztlich das Ziel, die Zalando-Plattform als eine Art Betriebssystem der gesamten Modewelt zu etablieren", sagte Vorstandsmitglied Robert Gentz am Mittwoch bei der Hauptversammlung des Unternehmens in Berlin.
Neben dem eigenen Handelsgeschäft bietet Zalando etwa Kundenanalytik- oder Logistik-Leistungen an. Damit können Firmen den eigenen Vertrieb optimieren und das Verhalten von Käufern besser einschätzen. Modemarken können die Zalando-Seite zudem als Plattform für eigene Shops nutzen.
Keine Dividende
Unter den mittlerweile 12.000 Zalando-Mitarbeitern sind auch rund 1.600 Programmentwickler. "Damit sind wir eines der größten Technologieunternehmen in Europa und diese Position wollen wir auch weiter ausbauen", erklärte Vorstandsmitglied Rubin Ritter. Eigene Einzelhandelsstandorte wie etwa Flagship Stores sind bei dem Online-Händler dagegen weiter nicht geplant.
Die Aktionäre müssen auch in diesem Jahr auf eine Dividende verzichten. Stattdessen will das Unternehmen weiter in den Ausbau investieren. Rund 200 Mio. Euro sollen 2017 fließen, sagte Ritter. "Dass dieser Ansatz funktioniert, hat sich, glaube ich, in den letzten Jahren gezeigt."
Auch in diesem Jahr zielt der im MDax notierte Konzern auf ein Umsatzplus von 20 bis 25 Prozent. 2016 hatte Zalando den Erlös um 23 Prozent auf 3,64 Mrd. Euro gesteigert. Mit neuen Logistikzentren in Polen und Schweden habe der Händler genug Kapazitäten für 7 Mrd. Euro Umsatz, erklärte Ritter.
Prognose
Im vergangenen Jahr war der Gewinn indes gefallen. Zalando hatte 2016 einen Überschuss von 120,5 Millionen Euro eingefahren, eine Million Euro weniger als im Jahr zuvor. 69,2 Millionen Bestellungen gingen ein, ein Viertel mehr als 2015.
Dem Unternehmen zufolge beträgt der Anteil am europäischen Mode-Einzelhandel aktuell zwar erst rund ein Prozent, das ist aber doppelt so viel wie vor drei Jahren. Ritter räumte ein, dass solche Wachstumsraten in steigenden Größenordnungen schwieriger werden. Trotzdem solle sich der Marktanteil in den nächsten drei Jahren verdoppeln.