Die Anzahl der heimischen Groß-Förderbezieher von
EU-Agrargeldern hat sich im vergangenen Jahr nahezu halbiert. 508
Betriebe, Vereine und andere Institutionen, etwa Stiftungen,
erhielten im Wirtschaftsjahr 2016 (Oktober 2015 bis Oktober 2016)
mehr als 100.000 Euro an EU-Agrarförderungen. Zum Vergleich: Im Jahr
2015 waren es noch 967.

Die höchste Fördersumme ging laut der am Dienstag aktualisierten
Transparenzdatenbank (www.transparendatenbank.at) an die Agrarmarkt
Austria mit 26,69 Mio. Euro für die "Verwaltung EU-Fonds -
Technische Hilfe". Die zweithöchste Förderung ging an den Salzburger
Nationalparkfonds mit 5,36 Mio. Euro, gefolgt von der
Erzeugergemeinschaft OPST Obst Partner Steiermark mit 2,76 Mio.
Euro, Agrarmarkt Austria Marketing (2,26 Mio. Euro),
LGV-Frischgemüse Wien (1,82 Mio. Euro), Ländliches
Fortbildungsinstitut (1,66 Mio. Euro), Biene Österreich Imkerverband
(1,62 Mio. Euro), Österreich Wein Marketing (1,42 Mio. Euro) und GEO
- Gemüseerzeugerorganisation Ostösterreich (1,27 Mio. Euro).

Als erster landwirtschaftlicher Betrieb scheint die Stiftung
Liechtenstein Zweigniederlassung Wilfersdorf Gut und Forstbetrieb
mit 1,14 Mio. Euro in der Transparenzdatenbank auf. Insgesamt
verzeichnet die Datenbank 31 Stiftungen als Bezieher von
Agrarförderungen. Hohe Fördersummen erhielten neben der Stiftung
Liechtenstein die Domänen Privatstiftung (219.770 Euro) und die F.E.
Familien-Privatstiftung Eisenstadt (190.438 Euro).

Unter 10.000 Euro Agrarförderung gab es für 63.622 Betriebe,
unter 1.000 Euro für 9.525 Bauern und unter 10 Euro für 51
Landwirte. Ein Bauer in Amstetten (NÖ) erhielt sogar nur 0,01 Euro
Förderung.

Auch bekannte Wirtschaftslenker erhielten 2016 eine
Agrarförderung. Die Dietrich Mateschitz KG des Red-Bull-Gründers
erhielt 5.369 Euro Förderung, davon für Kleinerzeugerregelung 903,76
Euro, für Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen 1.220,64 Euro und
Zahlungen für aus naturbedingten oder anderen spezifischen Gründen
benachteiligte Gebiete 3.244,25 Euro. Die Kommanditgesellschaft hält
als Gesellschafter 70 Prozent an der Fuschler Nahwärme GmbH, und als
Kommanditist an der DM Kittenberg KG (Anteil: 1.000 Euro) und an der
Forst Authal GmbH & Co KG (Anteil: 8 Mio. Euro ).