Quantencomputer sind bisher eher Theorie - aber wenn sie gebaut sind, dürften sie bisher unknackbare Verschlüsselungs-Techniken aushebeln können. Der Chipkonzern Infineon verkündet nun ein wirksames Gegenmittel.

Dem deutschen Infineon-Konzern ist es gelungen, einen Verschlüsselungs-Algorithmus, der auch vor künftigen Quantencomputern sicher sein soll, auf einem kontaktlosen Sicherheitschip unterzubringen. Entwickelt wurde das von Forschern aus dem Infineon-Kompetenzzentrum in Graz sowie von Experten aus München.

Die Technologie könne in vielen Fällen auch auf bestehenden Chips per Software-Upgrade nachgerüstet werden, sagte Thomas Pöppelmann von Infineo. Kontaktlose Sicherheitschips werden unter anderem in Personalausweisen oder Bankkarten eingesetzt.

Die Kryptografie-Anbieter stehen vor dem Problem, dass heute noch sichere Verschlüsselung mit Hilfe zukünftiger Quantencomputer auszuhebeln sein dürfte. Deswegen bereitet sich die Industrie mit der sogenannten Post-Quantum-Kryptografie darauf vor.

Längerer Schlüssel

In den nächsten drei bis fünf Jahren sei mit Standards dafür zu rechnen, Infineon ist mit seinem "New Hope"-Algorithmus im Rennen. Er soll unter anderem dank einem längeren Schlüssel und andere Schutzmechanismen der Rechenleistung von Quantencomputern standhalten.

Zwar sei ein Quantencomputer bisher nur Theorie, und "wird vielleicht auch nie gebaut werden können", wie Pöppelmann, einer der führenden Köpfe hinter "New Hope", einräumt. Dennoch gehen Experten wie er davon aus, dass davor sichere Krypto-Algorithmen zur Sicherheit schon vorher im Einsatz sein werden, vor allem bei Regierungen oder in hochsensibler Technik wie vernetzten Autos.