Eine Reduktion und viele Erweiterungen. Das Kabel ist gänzlich verschwunden, dafür wanderten Mikrofone und zahlreiche Sensoren in das Gehäuse des Kopfhörers „Dash“. Pulsmesser und Schrittzähler hat das deutsche Start-up Bragi im weltweit ersten „Hearable“, einem smarten Hörcomputer, dadurch ebenso integriert wie einen 4-Gigabyte-großen Speicher, etwa für Musiktitel. Anrufe des verbundenen Smartphones können per Nicken oder Kopfschütteln angenommen werden.
Nun soll ein steirisches Jungunternehmen den viel beachteten kabellosen „In-Ear-Kopfhörer“ der Münchener noch vielseitiger machen. Gemeinsam mit Bragi, das erst 2015 ein 22 Millionen Dollar schweres Investment von Risikokapitalgebern an Bord zog, präsentierte iTranslate in New York City heute früh den Kopfhörer „The Dash Pro“. Gewissermaßen als ständig verfügbaren Echtzeit-Dolmetscher. Vom „ersten Translation Wearable“ sprechen die Neo-Partner.
Warum die Münchner auf der Suche nach Geschäftsbeziehungen in Graz fündig wurden, ist schnell erklärt: Mit 60 Millionen Downloads und mehr als sechs Millionen monatlichen Nutzern gilt die von iTranslate entwickelte App heute als eines der führenden, digitalen Übersetzungs-Tools. Das von Apple-Vorstand Jeff Williams schon einmal auf offener Bühne als eine seiner persönlichen Lieblings-Apps geadelt wurde.
Aber zurück zur Liaison mit Bragi. Entwickelt hat iTranslate auch eine Spracherkennungs-Software, mit deren Hilfe heute Echtzeit-Übersetzungen in knapp 40 Sprachen durchgeführt werden können. Von Mandarin und Arabisch bis hin zu Spanisch, Schwedisch, Thai oder Türkisch. Gekoppelt mit der Technologie der 349 Euro teuren, neuen Bragi-Kopfhörer soll die Übersetzung möglichst intuitiv funktionieren. Sind Kopfhörer und iTranslate-App einmal verbunden, genügt ein Klopfen auf den Dash, um die Übersetzung zu starten oder zu stoppen.
Anwendungsfälle radikal verändern
„Dash Pro ist das intelligenteste Gerät seiner Art und iTranslate hat dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet“, streut auch Bragi-Gründer Nikolaj Hviid dem steirischen Unternehmen Rosen. Das Produkt selbst könne künftig zahlreiche Anwendungsfälle, etwa auf Reise, radikal verändern. Hviid: „Ähnlich wie Taschenrechner unsere mathematischen Möglichkeiten verändert haben“.
iTranslate-Boss Alexander Marktl betont, dass iTranslate längst viel mehr sei, als nur eine gute Datenbank: „Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, Sprachbarrieren durch einfach zu bedienende Übersetzungs-Tools ein Ende zu bereiten“. Mit der nun präsentierten Lösung könnte diesbezüglich ein großer Schritt getan sein.