"Mit der heute präsentierten Entscheidung ist zwar nicht der 'worst case' eingetreten, aber dennoch muss für die Zukunft von einer Erhöhung der Stromkosten für die voestalpine-Standorte in Österreich ausgegangen werden", so CEO Wolfgang Eder zur APA.

Dank der erzielten Einigung zwischen den Regulatoren der beiden Länder, der deutschen Bundesnetzagentur und der österreichischen E-Control, werde der "unbegrenzte Stromhandel zwischen den beiden Märkten zwar nicht gänzlich gekappt, aber dennoch einschränkt", sagte der voestalpine-Chef am Montagnachmittag.

Noch keine Entscheidung zu Kapfenberg

Für den Bau eines neuen Edelstahlwerks im steirischen Mürztal bedeutet der Kompromiss offenbar jedenfalls noch nicht automatisch grünes Licht. "Wie weit sich aus der heutigen Entscheidung konkrete Auswirkungen auf den geplanten Bau eines neuen Edelstahlwerkes der voestalpine ergeben, wird - wie bereits mehrfach dargelegt - bis Herbst 2017 zu entscheiden sein", meinte Eder vorsichtig.

Erst kürzlich hatte er das Investment in Kapfenberg - immerhin 250 bis 300 Mio. Euro zwischen 2019 und 2021 - an die künftige Strompreisentwicklung geknüpft und dabei von befürchteten Erhöhungen von 40 Prozent und mehr gesprochen. "Das Schlüsselhindernis im Moment ist, wohin geht der Strompreis", hatte Eder vor knapp zwei Wochen vor Journalisten in Wien gesagt. Die Gefahr größerer Strompreiserhöhungen wäre jetzt einmal gebannt - die Stromzonentrennung zwischen Deutschland und Österreich, die fast zwei Jahre lang drohte, kommt dank der heutigen Einigung zwischen den beiden Ländern nicht in der befürchteten Dimension. An der Investitionsentscheidung der voestalpine hängen 3.000 Arbeitsplätze in der Steiermark.