In China, wo die Billigkonkurrenz der RHI zu Hause ist, werden gerade die Rohstoffe zum Brennen von Feuerfestmaterialien knapp. Mit Jahresbeginn hatte Pekings Zentralregierung viele Produktionen aus Umweltschutzgründen schließen lassen. Ohne die Erfüllung von Auflagen und Investitionen werden sie auch geschlossen bleiben.
Was im Moment für die RHI ein kleiner Unsicherheitsfaktor ist, weil man selbst Material aus China bezieht, sieht der stark in der Steiermark und Kärnten verankerte Weltkonzern langfristig als große Chance. „Das sind gute Nachrichten für unsere Rohstoffwerke“, so RHI-Finanzchefin Barbara Potisk-Eibensteiner.
RHI-Boss Stefan Borgas denkt auch bereits über eine Produktion in China nach. Das könne innerhalb von zwei Jahren ein Thema werden, wenn die geplante Fusion mit der brasilianischen Magnesita über die Bühne gegangen ist. Borgas hofft auf die Kartellgenehmigungen in Brüssel und Brasilien im Juli. Das geplante Listing der Aktie an der Londoner Börse könnte dann im November folgen. Dort bekäme die RHI deutlich mehr Aufmerksamkeit bei Investoren. Die Fusion selbst werde Produktangebot, globale Präsenz und die Rohstoffaufbringung deutlich verbessern. Geplant sind auch Werksschließungen, wovon Österreichs Standorte durch deutlich höhere Auslastung profitieren sollen. Im ersten Quartal verdiente RHI 18,5 Millionen Euro, 25 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Umsatz stieg um 7,5 Prozent auf 419 Millionen Euro.
Claudia Haase