Die Tiroler Anlagefirma KitzVenture hat bei Kleinanlegern seit Ende Juli 2016 Geld über Nachrangdarlehen eingesammelt, um das Geld in Start-ups zu investieren. Die Firma kam wegen ihrer Zinsversprechen und Angaben im Prospekt ins Visier der Justiz. Bisher wurden rund 200.000 Euro eingesammelt. Der Absatz der Produkte ist jetzt einmal gestoppt. Offenbar gibt es Bestrebungen, den bisherigen Anlegern einen Rückkauf anzubieten.

Darauf lässt zumindest eine Ankündigung einer Kapitalerhöhung vom Dienstag schließen, die allerdings nicht begründet wurde.

In einer Aussendung kündigte die Firma lediglich an, dass "in den nächsten Wochen frisches Kapital in die Gesellschaft fließen" werde. Wann und in welcher Höhe wurde nicht bekanntgegeben. Der Verkauf des Anlageprodukts, so genannte qualifizierte Nachrang-Darlehen, bleibe "aus Sicherheitsgründen weiter ausgesetzt, bis alle Rechtsfragen geklärt sind." KitzVenture ist in drei offene Rechtsstreitigkeiten verstrickt.

Neuer Geschäftsführer

KitzVenture hat auch den Austausch der Geschäftsführung bekannt gegeben. Olaf Wittbrodt verlässt das Unternehmen, Patrick Landrock ist neuer Geschäftsführer. Der Wechsel habe juristische Gründe. Die FMA, die die Firma wegen irreführender Werbung abgestraft hat, habe erklärt, ohne Änderung in der Geschäftsführung werde diese nicht von weiteren Gesetzesverstößen abgehalten. Das sei jetzt mit einem Geschäftsführerwechsel "soweit erledigt", so KitzVenture heute. Der neue Geschäftsführer soll umstrukturieren.

Gegen KitzVenture laufen derzeit ein verwaltungsrechtliches- und ein zivilrechtliches Verfahren sowie ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren - teils verzahnt. Die Anwälte der Firma kritisieren ein Zuständigkeitswirrwarr. In der Mitteilung heute wurde indes "volle Kooperationsbereitschaft mit den Behörden" versichert.