Gewerkschaften der Piloten und des Bordpersonals kündigten an, dass sie bei der am Mittwoch beginnenden Befragung unter der Belegschaft gegen den Rettungsplan stimmen werden.
Die Piloten wollen die vom Rettungsplan vorgesehenen Gehaltskürzungen nicht hinnehmen. Das Bodenpersonal will laut Medienberichten mehrheitlich für den Plan stimmen. Bis kommenden Montag haben die 12.000 Mitarbeiter der italienischen Airline Zeit, ihre Stimme über den Rettungsplan abzugeben. Sollte dieser abgelehnt werden, muss die Fluggesellschaft unter Kontrolle eines Insolvenzverwalters gestellt werden.
Abbau von fast 1000 Stellen
Die Gewerkschaften und das Alitalia-Management hatten sich vergangene Woche auf einen Abbau von 1338 auf 980 Personen beim unbefristet angestellten Bodenpersonal geeinigt. Die Gehälter sollen um 8 Prozent gekürzt werden. Die Kosten werden um ein Drittel gesenkt. Das Management hatte in den vergangenen Wochen die Streichung von über 2000 Jobs und die Kürzung der Gehälter um 30 Prozent angekündigt. Daraufhin hatte die Alitalia-Belegschaft vergangene Woche 24 Stunden lang gestreikt.
Der Rettungsplan stützt sich auf die Bereitschaft der Aktionäre, zu denen auch die Bank Austria-Mutter UniCredit zählt, der Airline Finanzierungen in Höhe von 2 Mrd. Euro zur Verfügung zu stellen.
Alitalia schreibt seit vielen Jahren Verluste. Auch der Einstieg der Golf-Airline Etihad mit einer Beteiligung von 49 Prozent und Finanzspritzen des Anteilseigners halfen nicht. 2016 lief ein Verlust von 460 Mio. Euro auf, auch für heuer wird ein Minus von mehreren hundert Millionen Euro erwartet.