"Es sind wichtige Beschlüsse und Entscheidungen zu treffen", sagte WKÖ-Präsident Christoph Leitl bei der Sitzungseröffnung. "Wir haben heute kein Finale, sondern den Startschuss." Die Reform läuft unter dem Titel "WKÖ 4.0".

Der ÖVP-Wirtschaftsbund und die Freiheitliche Wirtschaft (FW) beantragen, ab 2019 ein "Nutzenpotenzial für die Mitglieder in Höhe von 134 Mio. Euro" durch Digitalisierung und Neustrukturierung zu erreichen. Wirtschaftsbund, FW und der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband (SWV) beantragen die Einrichtung einer "Arbeitsgruppe Wirtschaftskammerwahlen", die sich bis zum übernächsten Wirtschaftsparlament am 30. November um eine Modernisierung und Entbürokratisierung der Kammerwahlen kümmern soll.

Ein weiterer Antrag, der von der Liste Industrie kommt und etwas mehr Einsparungen für größere Unternehmen zum Ziel hat, wird dem Vernehmen nach keine Mehrheit im Wirtschaftsparlament finden, in dem der Wirtschaftsbund beinahe über eine Zwei-Drittel-Mehrheit verfügt.

Einen Seitenhieb auf den ÖGB ersparte sich Leitl in seiner Rede zu Beginn der Sitzung nicht: Während die Wirtschaftskammer in den vergangenen Jahren an Vertrauen gewonnen habe, habe der Gewerkschaftsbund an Vertrauen verloren. Aber: Obwohl die Kammer gut unterwegs sei, brauche es Änderungen - "damit es auch in Zukunft gut läuft", so Leitl. Unternehmer müssten der Zeit voraus sein, um in Zukunft erfolgreich zu sein, so der WKÖ- und Wirtschaftsbundpräsident.