Die Wirtschaftskammer hat nach den Worten ihres Präsidenten Christoph Leitl (ÖVP) erkannt, dass es am besten ist, Dinge umzusetzen, die man selbst von der Politik fordert. So ist im Einsparungsplan der Wirtschaftskammer von insgesamt 134 Millionen Euro auch eine Absenkung der Lohnnebenkosten vorgesehen. Hier die geplanten Einsparungen im Detail - das Wie bleibt weiterhin ein Prozess:
Investitionen sollen beitragsfrei gestellt werden, dadurch sinkt die auf Vorsteuerbasis errechnete Kammerumlage 1 (KU1) um 20 Mio. Euro.
Großzahler werden im Rahmen der KU1 im Rahmen der degressiven Abschreibung um weitere 15 Mio. Euro entlastet.
Die Kammerumlage 2 (KU2), die auf Lohnsummenbasis errechnet wird, soll um 5 Prozent abgesenkt werden. Das bringt Unternehmen bzw. kostet der WKÖ 17 Mio. Euro. Somit sollen sich Firmen bei der KU1 und der KU2 summa summarum 52 Mio. Euro pro Jahr ersparen.
Gründer werden durch den Entfall der Grundumlage im ersten Jahr - die von Fachgruppen und Fachverbänden eingehoben wird, die künftig länderübergreifend kooperieren sollen -, um 6 Mio. Euro entlastet.
Die Mehrfach-Grundumlage, die künftig Fachgruppen-intern wegfallen soll, soll Einsparungen von 8 Mio. Euro bringen. 14 Mio. Euro sollen sich Firmen durch eine neue Rechtsformstaffelung ersparen. Die im Zuge der Gewerbeordnungsreform geplante Reduktion der Gewerbeberechtigungen sorgt für die bereits bekannten Einsparungen von 20 Mio. Euro.
Für neue Serviceleistungen, die die WKÖ bieten will, sind 34 Mio. Euro vorgesehen, die die Kammer ebenso einsparen will.
Insgesamt handelt es sich um geplante Einsparungen bei der WKÖ von 20 Prozent. 15 Prozent sollen in die Unternehmensentlastung gehen, 5 Prozent in die geplanten neuen Services. Auch neue Kooperationen beispielsweise mit Universitäten sind vorgesehen.
Zwei bis drei Prozent der Stellen sollen im Rahmen der natürlichen Fluktuation wegfallen, um einen Teil der Einsparungen zu bewerkstelligen.
Sozialdemokraten und Freiheitliche tragen diese Pläne zwar wie die Liste Industrie mit dem ÖVP-Wirtschaftsbund mit. Am Donnerstag sollen diese im Wirtschaftsparlament beschlossen werden. Alle außer Leitl sprechen aber davon, dass es sich nur um einen ersten Schritt handeln könne. Die Roten wollen mehr Entlastungen für Kleine, die Industrie für Große. Die Blauen wollen wie Grüne und NEOS (UNOS) unter vielen anderen Punkten ein transparenteres Wahlrecht, das auch der SWV fordert.