Protektionistische Töne und unterschiedliche Geldpolitik könnten nach Ansicht der OECD die moderate Erholung der globalen Konjunktur belasten. Höhere Leitzinsen in den USA dürften zu Schwankungen an den Finanzmärkten führen und den Dollar nach oben treiben, sagte OECD-Chefvolkswirtin Catherine Mann am Dienstag.
"Der wirtschaftliche Nationalismus ist die größere Unbekannte, weil wir nicht wissen, wie viel von den Ankündigungen in die Politik einfließen." US-Präsident Donald Trump hatte mit der Forderung nach Importzöllen für Unruhe bei US-Handelspartnern wie China und Mexiko gesorgt.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erwartet 2017 ein Wachstum der globalen Wirtschaft von 3,3 Prozent, das sich im nächsten Jahr auf 3,6 Prozent beschleunigen dürfte. Die Industriestaaten-Gruppe bekräftigte damit ihre Prognose vom November. Für die USA erhöhte sie die Schätzung minimal auf 2,4 Prozent und senkte sie für 2018 leicht auf 2,8 Prozent.
Die OECD traut Deutschland in den nächsten Jahren eine fast unveränderte Konjunkturdynamik zu - wenn man die unterschiedliche Zahl der Arbeitstage ausklammert. Nach dieser Rechnung dürfte das bereinigte Wachstum 2017 wie im Vorjahr bei 1,8 Prozent bleiben. Im nächsten Jahr werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,7 Prozent zulegen.