Die krisengeschüttelte Alitalia prüft eine Allianz mit Easyjet bei Kurzstreckenflügen. Nicht ausgeschlossen wird, dass die italienische Fluggesellschaft den Briten einige Geschäftsbereiche abgeben könnte, berichtete die Mailänder Wirtschaftszeitung "Sole 24 Ore" am Dienstag.
Als alternative Lösung kommt die AUA-Mutter Lufthansa infrage. Die deutsche Airline ist an einer Handelspartnerschaft für Code-Sharing-Flüge in Europa interessiert. Die Aussicht, frisches Kapital in die wackelige italienische Airline zu stecken, bremst jedoch Lufthansa, berichtete das Blatt.
Das Management der Alitalia hat nur noch wenige Wochen Zeit für die Rettung der italienischen Fluggesellschaft. Diese kann mit ihren liquiden Mitteln nur bis Anfang April auskommen. Alitalias Verwaltungsratspräsident Luca Cordero di Montezemolo reiste nach Abu Dhabi, um Alitalias Mutterkonzern Etihad zu überreden, weiter frisches Kapital in die Airline zu stecken. Ansonsten drohe der Airline die Gefahr, unter Aufsicht eines Insolvenzverwalters gestellt zu werden.
Alitalias CEO, Cramer Ball, stellt diese Woche den Aktionären den Rettungsplan hervor. Dieses sieht Kürzungen bei den Personalkosten von 160 Mio. Euro in diesem Jahr vor. Die Einsparungen sollen bis 2022 auf 250 Mio. Euro steigen. Alitalia verliert fast zwei Millionen Euro pro Tag. Die Verluste 2016 belaufen sich laut italienischen Medien auf 600 Mio. Euro. Dabei hätte die Airline laut Plan 2017 die Gewinnschwelle erreichen sollen.