Der Beschäftigungsaufbau hat spürbar zugelegt, der weiter starke Zuwachs an Neuaufträgen und Produktion verlangsamte sich jedoch geringfügig, erklärte die Bank Austria am Montag. Der Bank-Austria-Einkaufsmanagerindex als Indikator für den Industriesektor lag im Februar mit 57,2 Punkten leicht unter dem Jänner-Wert von 57,3 Zählern, der ein 6-Jahres-Hoch markiert hatte. "Die aktuellen Lagertrends und steigende Lieferzeiten unterstreichen die sehr gute Geschäftslage", so Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer in einer Aussendung. Die entscheidende Unterstützung für den weiterhin kräftigen Aufwärtstrend komme von der anhaltend günstigen Entwicklung im Neugeschäft. Vor allem bei Vorleistungen hätten sich die Auftragsbücher rasch gefüllt, doch zog auch die Investitions- und Konsumgüter-Nachfrage an.
Nachfrage aus dem Ausland legt zu
Neben der weiter starken Binnennachfrage, die bis Herbst alleinige treibende Kraft war, legte den Experten zufolge jüngst auch die Nachfrage aus dem Ausland deutlich zu. Insbesondere mehr Neugeschäft aus Europa, dem asiatischen Raum und den USA können die heimischen Industriebetriebe derzeit verbuchen. Binnennachfrage und Exportbestellungen lägen derzeit im Auftragsplus fast gleich auf. "Aufgrund der anhaltend starken Nachfrage sowohl aus dem In- als auch dem Ausland haben die österreichischen Industrieunternehmen im Februar die Produktion wieder stark ausgeweitet", so Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl. Der Produktions-Teilindex liege kaum niedriger als im Vormonat, in dem ein 70-Monats-Hoch erreicht worden war.
Der Stellenaufbau der Industrie habe sich im Februar spürbar erhöht - nachdem im Gesamtjahr 2016 der Beschäftigtenstand der Sachgütererzeugung erstmals seit drei Jahren überhaupt wieder zugelegt hat. Angesichts der hohen Nachfrage reduzierten sich die Fertigwaren-Lagerbestände. In Erwartung einer anhaltend guten Nachfrageentwicklung erhöhten die Firmen freilich die Einkaufsmengen so stark wie zuletzt vor sechs Jahren und füllten damit die Lager für Vormaterialien und Rohstoffe kräftig auf - auch wegen der von den Betrieben erwarteten Preiserhöhungen. Dank der starken Kundennachfrage sei es im Februar zum vierten Mal in Folge gelungen, höhere Verkaufspreise durchzusetzen. Die bestehende Auftragsdynamik und die Lagerbestände würden in den kommenden Monaten eine weitere starke Produktionsausweitung nötig machen, wenn auch mit etwas weniger Tempo. Wegen des international besseren Umfelds seien die Aussichten für die heimische Industrie weiter günstig.