Die Personalie hat Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) als Eigentümervertreter der "Presse" bestätigt. Roiss soll demnach dem langjährigen Aufsichtsratspräsidenten Gilbert Frizberg (62) nachfolgen, der das Kontrollgremium nach 17 Jahren verlässt. Frizberg selbst hat seinen Rückzug mittlerweile bestätigt. "Nach zehn Jahren im Aufsichtsratsvorsitz erscheint es richtig, Platz für eine Neuaufstellung des Aufsichtsrates zu machen", so der Steirer (Hereschwerke). Er dankte in einer Aussendung am Freitagabend dem Eigentümer für "das langjährige Vertrauen und die gute Zusammenarbeit".
Bei der Verbund-Hauptversammlung am 5. April wird Gerhard Roiss als Kandidat für den Aufsichtsrat vorgeschlagen werden. Seine Bestellung sei nur mehr Formsache, berichtet "Die Presse" online am Freitag - die Republik Österreich hält 51 Prozent am börsennotierten Stromkonzern.
Laut Mitterlehner soll Roiss, der über "wertvolle Erfahrungen im Energiebereich" verfüge, das Management dabei unterstützen, "den Konzern zukunftsgerichtet neu aufzustellen". Es gebe sehr konkrete Überlegungen, die Zahl der Verbund-Vorstände von derzeit vier auf zwei Personen zu reduzieren. Die Verträge aller Vorstände laufen Ende 2018 aus.
In früheren Medienberichten waren als mögliche Kandidaten für den Vorsitz im Verbund-Aufsichtsrat auch der Tankstellenbetreiber und Wirtschaftskammer-Vizepräsident Jürgen Roth und der scheidende Generaldirektor der Energie AG Oberösterreich, Leo Windtner, genannt worden.