Nachdem das Bundesverwaltungsgericht der dritten Piste am Flughafen Wien-Schwechat eine Absage erteilt hat, geht ein heftiger Streit darüber, was der Bau oder das Bauverbot für die Umwelt und den Standort bedeuten.
Die Flughafen AG hielt am Mittwoch fest, das Bundesverwaltungsgericht habe in seinem Erkenntnis selbst bestätigt, dass ab 2025 die Kapazitätsgrenzen am Airport Wien erreicht sein würden und ein Bedarf an einer dritten Piste vorliege. Aus Sicht des Flughafens wird die Nichterrichtung einer dritten Piste "jedenfalls zur Folge haben, dass bei Erreichen der Kapazitätsgrenze im 2-Pisten-System künftig mehr Flugzeuge länger CO2-verursachende Warteschleifen über dem Standort drehen werden und sich Flugverkehr auch verstärkt auf nahegelegene Flughäfen wie Bratislava, Budapest und Prag verlagert".
Grüne: Mit 3. Piste mehr Umstiegsverkehr
Weil damit der Flug- und Individualverkehr dorthin steige, würden auch die CO2-Emissionen steigen, so der Flughafen. Lokale Kapazitätsbeschränkungen am Flughafen Wien bewirkten daher keine CO2-Reduktionen für die globale Klimabilanz, argumentiert der Flughafen.
Nach Meinung der Umweltsprecherin der Grünen, Christiane Brunner, wäre das Großbauprojekt 3. Piste indes "nur für die Baukonzerne und für den an der eigenen Gewinnmaximierung orientierten Plan der Flughafen-AG nötig". Man wolle nur noch mehr Umsteigverkehr nach Wien locken.
Umsteigpassagiere verursachten aber mit jeweils zwei Flugbewegungen pro Durchgang mehr Umwelt- und Klimaschaden und generierten abseits des Flughafens selbst besonders wenig ökonomischen Nutzen; deshalb sei der Flughafenausbau massiv zu hinterfragen, schrieb die Grüne Politikerin am Mittwoch in einer Aussendung.