Offenbar ist es das letzte Aufbäumen von CETA-Gegnern. Mittwoch früh demonstrierten hunderte Menschen vor dem Eingang des EU-Parlaments in Straßburg, um das Freihandelsabkommen mit Kanada doch noch verhindern zu können. Das Europaparlament stimmt zu Mittag ab und dabei ist mit einer mehr oder minder deutlichen Mehrheit für CETA zu rechnen.
Mehrere Demonstranten legten sich als eine Art Kette auf den Boden vor dem Eingang des Parlaments und behinderten den Zugang. Zwischenfälle gab es allerdings keine, die Personen, die im Parlament arbeiteten, mussten über die Körper der verkleideten CETA-Gegner steigen.
Tags zuvor hatten nicht nur CETA-Befürworter, sondern auch Kritiker im Europaparlament erklärt, dass sie sich eine Mehrheit von gut 400 der 751 Abgeordneten für das CETA-Freihandelsabkommen erwarten. Am Donnerstag soll der kanadische Premier Justin Trudeau eine Rede im Parlament halten.
EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani erklärte, dass die Tagung später beginnen werde, da zahlreiche Abgeordnete nicht ins Haus kommen könnten. "Ich möchte so viele wie möglich im Plenum haben", deswegen werde später begonnen.
Tajani entschuldigte sich bei EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström, die zu den ersten gehörte, die im Plenum eintrafen. Mit ihrer Aktion versuchen die Demonstranten CETA doch noch in letzter Minute zu verhindern. Allerdings wird bei der Abstimmung zu Mittag eine mehr oder minder deutliche Mehrheit für das EU-Kanada-Handelsabkommen erwartet.