Die private Ratingagentur Fitch bewertet Österreichs Bonität weiterhin mit der zweitbesten Note AA+. Der Ausblick ist stabil, wie das Unternehmen auf seiner Homepage mitteilte.
Fitch geht davon aus, dass sich das Budgetdefizit 2016 auf 1,4 Prozent ausgeweitet hat, nach 1 Prozent im Jahr 2015. Gründe dafür seien unter anderem geringere Einnahmen infolge der Steuerreform sowie höhere Kosten in Zusammenhang mit den Flüchtlingen. 2017 solle sich das Budgetdefizit wieder auf 1,3 Prozent reduzieren - dies aufgrund der zu erwartenden höheren Beschäftigung, höherer Einnahmen bei den Unternehmenssteuern sowie geringeren Zinszahlungen.
Die Staatsverschuldung dürfte Fitch zufolge 2016 auf 84 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zurückgegangen sein, nach 85,5 Prozent 2015. 2017 dürfte die Verschuldung auf 82,6 Prozent des BIP schrumpfen.
Die österreichische Wirtschaft soll laut Berechnungen von Fitch im Zeitraum 2017 bis 2018 um 1,5 Prozent wachsen.
Auf die heimische Bankenlandschaft blickt Fitch nach wie vor mit Sorge. Trotz größerer Verbesserungen gebe es noch immer Risiken. Die Kapitalisierung der Geldhäuser habe sich seit 2015 verbessert, bleibe aber niedriger als jene internationaler Konkurrenten. Das zurückgefahrene Engagement der Banken in Osteuropa drücke auf die Profitabilität, denn der österreichische Markt wachse kaum und werfe keine hohen Erträge ab. Der Anteil fauler Kredite in Südost-/Osteuropa sei mit 9,9 Prozent hoch.