Naturholzplatten nach Korea, Messgeräte nach Südafrika, Fleisch in die USA, Rum in den Libanon: Kärnten exportiert immer mehr in alle Welt - und verdient gut damit. Jeder zweite Euro wird im Export umgesetzt. Die Wachstumsraten sind eindrucksvoll: Im Vorjahr legte Kärnten ein Exportplus von 4,7 Prozent hin. Waren bzw. Dienstleistungen im Wert von mehr als sieben Milliarden Euro wurden exportiert. 2500 international tätige Betriebe beschäftigen mittlerweile mehr als 70.000 Mitarbeiter. Der Exportüberschuss betrug 1,1 Milliarden Euro.
Die Ausfuhren sollen nun durch eine neue Exportförderung befeuert werden. Wirtschaftslandesrat Christian Benger (VP) und Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl haben sich auf eine Verdoppelung der Kärntner Exportförderung geeinigt, die in der heutigen beschlossen wird. Land und Kammer geben je doppelt so viel wie bisher. Das macht zusammen eine Million Euro, die von Jänner 2017 bis März 2018 ausgeschüttet werden wird.
Zukunftsmärkte
Mexiko, Singapur und Indonesien, China, Japan Weißrussland, die Balkan-Länder und auch den Iran haben die Kärntner Betriebe als Zukunftsmärkte ausgemacht. Mexiko macht große Schritte in Sachen Industrialisierung, der Konsum wächst. Im Iran ist man an Holz, neuen Bau-Methoden oder Klimaschutz interessiert, in China an erneuerbaren Energien oder Umwelttechnik. Kärnten könne im Export aber auch mit Tourismus, sauberer Luft, sauberem Wasser und sauberen Lebensmitteln punkten.
„Mindestens 400 Betriebe sollen von der Exportförderung direkt profitieren. Mindestens 100 neue Exporteure wollen wir identifizieren bzw. gewinnen“, sagen Benger und Mandl.
Vorgehen will man dabei wie ein Scout. Systematisch sollen Branchen-Listen gecheckt und Neu-Einsteiger, die über die Grenzen des Binnenmarktes hinaus expandieren wollen, ermutigt werden. Das gleiche gilt für Start-up-Betriebe, die aufgrund ihrer Geschäftsausrichtung schnell internationalisieren. Freilich: Auf dem globalen Parkett ist man auch einer globalen Konkurrenz ausgeliefert.
Die Exportförderung soll aber nicht nur aus Delegationsreisen, Unternehmerbörsen oder Messe-Beteiligungen bestehen, wie mit der Holzmesse in Nagano. Universität und Fachhochschule sind laut Benger und Mandl miteinbezogen.
Universität und Fachhochschule mit dabei
Studenten sollen in die operative Marktbearbeitung bei Exportbetrieben eingebunden werden. Es wird neben anderen Ausbildungs-Angeboten Seminare zum Internationalen Vertragsrecht geben usw.
„Gemeinsam mit der Uni Klagenfurt machen wir eine Tour durch alle Bezirke“, sagt der Leiter der Außenwirtschaft in der Wirtschaftskammer, Meinrad Höfferer.