"Wir planen für Sonntag einen weitgehend planmäßigen Flugbetrieb. Es wird jedoch aufgrund der vorangegangenen Streiktage noch zu vereinzelten Flugstreichungen kommen", teilte das Unternehmen am Samstag mit. Kunden sollten sich vorsorglich im Internet über ihren Flug informieren.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatte am Freitag das jüngste Tarifangebot der Lufthansa abgelehnt. Zugleich hatte die VC angekündigt, nach dem vierten Streiktag am Samstag, am Sonntag nicht zu Aktionen aufzurufen.

Zahlreiche Ausfälle am Samstag

Die Lufthansa rechnet unterdessen am Samstag - dem vierten Tag des Pilotenstreiks - trotz Flugausfällen mit einem geordneten Ablauf an den Flughäfen. "Der Sonderflugplan wird stabil abgeflogen", sagte ein Unternehmenssprecher am Samstagvormittag. Wie bereits in den vergangenen Tagen können Tausende Passagiere nicht in ihr Flugzeug steigen, insgesamt fallen am Samstag 137 Flüge aus.

Am Freitag hatte das Unternehmen mit einem umfassenden Angebot versucht, die Piloten zurück an den Tisch zu holen, doch die Gewerkschaft lehnte die Offerte ab. Wie eine Lösung aussehen könnte, ist damit weiter offen. Unklar ist, wann die Piloten erneut zum Ausstand aufrufen werden - denkbar ist bereits der Montag.

Aus Sicht der Piloten war das erneuerte Angebot der Lufthansa keine Grundlage für neue Gespräche. "Das ist alter Wein in neuen Schläuchen", sagte ein VC-Sprecher am Freitagabend. Die Inhalte des Angebots habe Lufthansa bereits vor zwei Monaten auf den Tisch gelegt, in Wahrheit gehe es nicht um ein neues Angebot. "Im Ergebnis heißt das "rechte Tasche-linke Tasche" und ist kein Versuch zu Ergebnissen zu kommen, sondern ein PR-Schachzug", sagte VC-Sprecher Jörg Handwerg einer Mitteilung zufolge.

Die Airline hatte zuvor ein Angebot gemacht, das neben höheren Gehältern und Jobgarantien auch Lösungsvorschläge für weitere offener Tarifthemen enthält. Im Einzelnen sah das Angebot 4,4 Prozent Gehaltssteigerungen in zwei Stufen bis Mitte 2018 vor.

Auch die anderen offenen Tarifthemen wie die Betriebs- und Übergangsrenten sollten in neuen Verhandlungen gelöst werden - möglicherweise mit Hilfe eines Mediators. "Da eine Schlichtung seitens der VC bedauerlicherweise bisher kategorisch ausgeschlossen wird, würde ich gerne mit der VC diese Chance ergreifen, um die bestehenden Gräben zu überwinden", sagte Personalchefin Bettina Volkens laut einer Mitteilung. Dazu wird es nicht so bald kommen. Die Piloten verlangten erneut ein deutlich überarbeitetes Angebot.