Die Chefin der US-Börsenaufsicht SEC, Mary Jo White, hat fast drei Jahre vor dem offiziellen Ende ihrer Amtszeit ihren Rücktritt angekündigt. White wolle ihren Posten im Jänner zeitgleich mit dem Abtreten der Regierung von Barack Obama räumen, teilte die SEC am Montag mit. Die 68-Jährige hatte den Job im April 2013 übernommen und sollte die Behörde eigentlich noch bis 2019 leiten.
White gilt als zentrale Figur beim Bemühen der Obama-Administration, die Wall Street nach der Finanzkrise zu zügeln. Durch Whites Abgang erhält der designierte Präsident Donald Trump Spielraum, den Schlüsselposten in seinem Sinne neu zu besetzen. Trump hat bisher noch nicht klar Stellung bezogen, wie er sich die künftige Regulierung der Finanzindustrie vorstellt. Obwohl er sich im Wahlkampf stets kritisch gegenüber der Finanzelite geäußert hat, halten Analysten es für möglich, dass er die Regelverschärfungen aus der Obama-Ära wieder aufweichen könnte. An der Börse zählten Finanzwerte nach Trumps Wahlsieg deshalb zu den großen Gewinnern.