Eigentlich, möchte man denken, ist die Goldgräberzeit in der SMS-Branche vorbei: Laut „Kommunikationsbericht 2015“ ging die Anzahl der verschickten SMS in Österreich alleine im vergangenen Jahr um 800 Millionen Stück zurück. Seit dem Höchststand 2012 hat sich die SMS-Nutzung dank der Konkurrenz durch kostenlose Onlinedienste wie WhatsApp, iMessage oder Skype gar mehr als halbiert.
Und trotzdem gibt es einen – sogar wachsenden – Markt für SMS-Nachrichten. Es geht um sogenannte Business-SMS, um Nachrichten, mit denen Unternehmen ihre Kunden informieren oder schlichtweg erreichen wollen. Absender kann ein Autohändler sein, der Kunden an den Pickerltermin erinnert, oder das Bankinstitut, das per mobiler TAN die Onlineüberweisungen ermöglicht. Letztgenannter Dienst sei aktuell auch der größte „Umsatztreiber“, wie Martin Schuster erzählt. Er verantwortet das steirische Produkt „Websms“, das als Österreichs Platzhirsch für derlei SMS-Lösungen gilt.
Sms.at als "Auslaufmodell"
Bei Websms aber registrieren Schuster & Co. seit drei Jahren ein jährliches Wachstum der SMS-Volumina jenseits der Zehnprozentmarke, heuer will das auf Klein- und Mittelbetriebe spezialisierte Websms erstmals mehr als 100 Millionen SMS pro Jahr verschicken.
Dafür wagen die Grazer nun sogar den Schritt über den deutschen Sprachraum hinaus und werden ab sofort auch in Italien aktiv. „Unser Dienst gewinnt im Schnitt 75 neue Kunden pro Monat, mit Italien werden wir diese Zahl in Spitzenmonaten deutlich über 100 steigern“, ist Martin Schuster überzeugt. „Datenqualität“, „Reichweite“ und „Zustellsicherheit“ seien für Schusters Kunden die Hauptargumente, wieder auf die SMS zu setzen.
Sms.at - Muttermarke von Websms und einst Wegbereiter einer ganzen Branche - sei indes ein „Auslaufmodell“, wie Schuster erklärt. Zwar betreue man auch dort weiterhin zahlreiche Kunden, man wolle aber „keine neuen Ressourcen mehr investieren“. Der volle Fokus gelte Websms.