Bezirksrichter Charles Breyer zeigte sich am Donnerstag in San Francisco "sehr optimistisch", dass mit VW auch eine Einigung bei den Drei-Liter-Fahrzeugen erzielt werde.
Der Richter setzte für den 1. Dezember eine Frist, um sich über den Fortgang der Verhandlungen unterrichten zu lassen. Über einen Reparaturplan für die von Audi entwickelten Sechszylinder-Motoren, die unter anderem beim VW Touareg, dem Porsche Cayenne und dem Audi A8 eingebaut sind, wird seit Monaten gerungen. Einen ersten Vorschlag hatten die US-Behörden als unzureichend abgelehnt.
Das Gericht hatte Ende Oktober bereits grünes Licht für den milliardenteuren Vergleich des Wolfsburger Konzerns mit Autobesitzern und US-Behörden gegeben. Das Paket umfasst bis zu 10 Milliarden Dollar (9 Milliarden Euro) für den Rückkauf von bis zu 475.000 Fahrzeugen mit 2,0-Liter-Dieselmotoren von VW.
Was nach dem Milliarden-Vergleich kommt
Zudem muss der Konzern 4,7 Milliarden Dollar in Umweltfonds einzahlen. Insgesamt kostet der Vergleich den Dax-Konzern einschließlich Händler-Entschädigungen 16,5 Milliarden Dollar.
Weitere Kosten kommen für die Sechszylinder-Motoren mit drei Litern Hubraum hinzu. Die Höhe hängt davon ab, ob Audi die Wagen reparieren kann oder teuer zurückkaufen muss. Zudem steht noch die Einigung über eine Geldbuße des US-Justizministeriums aus. Der Konzern hatte seine Rückstellungen für die Kosten von "Dieselgate" wegen der Belastungen bei der Tochter Audi jüngst abermals erhöht. Sie wurden um rund 400 Millionen auf 18,2 Milliarden Euro aufgestockt.
Volkswagen hatte auf Druck der US-Umweltbehörden im September 2015 zugegeben, eine illegale Software eingesetzt zu haben. Diese erkennt, ob ein Wagen auf dem Prüfstand steht und er hält auch nur dann die Abgaswerte ein. Im normalen Verkehr auf der Straße ist der Schadstoffausstoß um ein Vielfaches höher. Weltweit sind rund elf Millionen Fahrzeuge davon betroffen.