"Wo bleiben die anderen neun Cent", fragte Eder. Der Bauernmilchpreis von derzeit rund 29 Cent netto sei weiterhin nicht kostendeckend.
Die Durchsetzungsmöglichkeiten der Milchbauerngenossenschaften bzw. Molkereien der Bauern gegenüber dem Handel seien gering, so Eder. "Es ist sehr schwierig, langfristig höhere Preise durchzusetzen." Der Fachmann hoffte, dass es mit dem zuletzt steigenden Bauernmilchpreis weiter aufwärtsgeht das hänge aber vor allem von der Entwicklung der Nachfrage ab und ob man neue Absatzmärkte erschließen könne.
"Wert auf gute Zusammenarbeit"
Etwa von Hofer hieß es auf APA-Anfrage, das man "als einer der größten Abnehmer von Produkten der österreichischen Landwirtschaft sehr viel Wert auf eine gute, intensive und vor allem faire Zusammenarbeit mit unseren heimischen Molkereien legt. Hofer bezahlt allen Molkereien - egal ob für Bio- oder konventionelle Milch - einen fairen Preis." Bei einer spürbaren Milchpreissteigerung - wie aktuell der Fall - müsse man die Preiserhöhung auf die Produkte im Verkauf weitergeben.
Seitens Spar wurde ganz ähnlich argumentiert, von dort hieß es auf Anfrage, dass die Molkereien die Milch und Milchprodukte nunmehr "zu einem deutlich höheren Einstandspreis" an den Handel verkaufen. "Das wiederum bedeutet, dass auch wir im Handel die Preise anheben müssen."
Wie berichtet steigt bzw. stieg der Preis praktisch im gesamten heimischen Lebensmittelhandel für einen Liter Frischmilch in der Preiseinstiegslage von 0,85 auf 0,95 Cent und für regionale Vollmilch von 0,95 Cent auf 1,05 Euro. Der Preis der Butter in der Preiseinstiegslage (Eigenmarken) hat sich von 1,45 Euro Anfang Oktober auf mittlerweile 1,75 Euro für die 250-Gramm-Packung eingependelt.