Die Anleger werfen Tesco vor, vor zwei Jahren den Wert von Anteilen durch Unregelmäßigkeiten in der Bilanz negativ beeinflusst zu haben. Dadurch sollen den Klägern mehr als 100 Millionen Pfund (derzeit rund 111 Millionen Euro) verloren gegangen sein. Tesco hatte 2014 zugegeben, die Gewinnaussichten um 263 Millionen Pfund zu hoch angesetzt zu haben. Daraufhin brach der Wert der Tesco-Aktie ein.
Die falsche Angabe der Gewinnerwartungen und der Einbruch der Tesco-Aktie habe zu "einem wesentlichen Schaden bei den Anlegern geführt", sagte Jeremy Marshall von Bentham Europe einer Mitteilung zufolge. Investoren hätten das Recht, "sich auf die Aussagen von Unternehmen verlassen zu können". Der Schaden müsse ersetzt werden.
Tesco ist Marktführer unter den britischen Lebensmitteleinzelhändlern. Seit einigen Jahren wird der Riese aber von den deutschen Discountern Lidl und Aldi unter Druck gesetzt. Zuletzt war Tesco wegen eines Preiskampfs mit dem Lebensmittelhersteller Unilever in den Schlagzeilen. Unilever hatte Berichten zufolge seine Lieferungen an Tesco vorübergehend eingestellt, um eine Preiserhöhung durchzusetzen. Grund war der nach dem Brexit-Votum stark gefallene Kurs des Britischen Pfund.