Zehntausende Passagiere der Lufthansa-Billigtöchter Eurowings und Germanwings müssen heute wegen des Flugbegleiter-Streiks umplanen. Knapp 400 von 555 geplanten Flügen fallen aus, wie ein Sprecher beider Firmen Donnerstagfrüh der Nachrichtenagentur AFP sagte. Betroffen seien etwa 40.000 Passagiere. Auch Verbindungen nach Österreich fallen aus.
Der 24-Stunden-Streik beim Lufthansa-Billigflieger Eurowings hat am Donnerstag offiziell begonnen. Die Kabinengewerkschaft UFO hat ihre Mitglieder bei den Teilgesellschaften Eurowings GmbH und der größeren Germanwings zu dem Ausstand ab Mitternacht aufgerufen, betroffen sind sämtliche größeren deutschen Flughäfen mit Ausnahme von Frankfurt und München.
Abgesagte Flüge
Abgesagt wurden neben innerdeutschen Verbindungen auch Flüge von und nach Klagenfurt, Barcelona, London, Moskau, Palma de Mallorca, Paris und Split.
Auch zahlreiche Wien-Verbindungen fallen am Donnerstag aus. Sämtliche 20 Germanwings-Flüge von und nach Wien werden ebenso gestrichen wie zwei Eurowings-Verbindungen zwischen Wien und Hamburg. Bei Germanwings werden je sechs Flüge von bzw. nach Stuttgart, Köln sowie Düsseldorf gecancelt, sagte ein Sprecher des Wiener Flughafens zur APA. Der Airport rät Passagieren, sich bei der jeweiligen Fluglinie zu informieren.
Am Flughafen Berlin-Tegel sind 70 Flüge betroffen, die dort starten oder landen sollten. Auch in Hamburg wurden viele Flüge annulliert. Von den 25 geplanten Starts der Eurowings in Hamburg entfallen 11. Lediglich 3 der 34 Germanwings-Maschinen heben am Donnerstag ab. In Hannover bleiben sechs der zehn planmäßigen Maschinen am Boden. Von den insgesamt üblicherweise mehr als 500 Flügen seien rund 380 annulliert worden, teilte Eurowings mit.
Kostenlose Umbuchungen und Stornierungen
Das Unternehmen hat seinen betroffenen Kunden kostenlose Umbuchungen und Stornierungen angeboten. Einen Sonderflugplan hat Eurowings auf seiner eigenen Homepage veröffentlicht. Insgesamt sind etwa 50.000 Passagiere betroffen.
Ein Eurowings-Sprecher rief dazu auf, möglichst schnell wieder Gespräche aufzunehmen. Die beiden Airlines, die die Billigflugableger der deutschen AUA-Mutter Lufthansa sind, befördern üblicherweise am Tag Zehntausende Passagiere.
Zuvor war ein letzter Einigungsversuch zwischen den Parteien gescheitert. Der Tarifkonflikt bei Eurowings zieht sich bereits seit drei Jahren hin. Im Kern geht es um die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung der Flugbegleiter.