Intern spricht man bei der Post liebevoll vom „fliegenden Teppich“ – als Ausdruck der Verbindung zu einer Produktentwicklung, die das Unternehmen mitangestoßen hat und die nun flügge wird. Die Rede ist vom „Rapid Unloader“, in rund fünfjähriger, mitunter schweißtreibender Arbeit von den Maschinenbauern Andreas Wolfschluckner und Matthias Fritz erfunden und gebaut.
Der „Rapid Unloader“ ist ein System, das die Paketladung der Lkw bei der Anlieferung in den Verteilzentren automatisch entlädt. Pakete müssen nicht mehr händisch auf die Förderbänder gelegt werden, was Mitarbeiter schont, zudem ist der „Rapid Unloader“ um 50 Prozent schneller.
Wolfschluckner und Fritz, Absolventen der TU Graz, haben 2017 in Graz die PHS GmbH gegründet, die Post beteiligte sich, investierte in die Entwicklung und nahm erste „Rapid Unloader“ in den Testbetrieb auf. Jetzt, da das System die Serienreife erlangt hat, übernimmt der dänische Logistiker Caljan 100 Prozent der PHS.
Über den Kaufpreis herrscht Stillschweigen, doch der Erlös entspreche dem „doppelten Kapitaleinsatz“, erklärt Logistikvorstand Peter Umundum. Dazu verdiene die Post künftig am wirtschaftlichen Erfolg des „Rapid Unloader“ mit und verpflichtete sich zum Kauf zehn weiterer Anlagen.
PHS bzw. Caljan nehmen nun den europäischen Markt ins Visier. Das Interesse der Branche sei groß. Die Erfinder bleiben auch künftig als Geschäftsführer an Bord.