Das Konzept des Off-Price-Stores entstand in den 1990er Jahren in den USA: Bekannte Markenartikel des Nichtlebensmittelbereichs - also etwa Kleidung, Schuhe, Wohnaccessoires - werden wesentlich unter dem dafür üblichen Preisniveau angeboten. Das Sortiment besteht nicht aus regulärer Ware, sondern aus Überschussproduktion, Auslaufmodellen, Saisonartikeln, Reklamationen, Ware zweiter Wahl oder Ware aus Insolvenzen.
Zur Perfektion hat dieses Modell der amerikanische Konzern TJ Maxx gebracht. Gegründet 1976 in Massachusetts hat sich TJ Maxx - hierzulande bekannt als TK Maxx, mit mehr als 1000 Geschäften zu einem der größten Bekleidungshändler in den USA und mit mehr als 688 Stores zur größten Off-Price-Kette in Europa aufgeschwungen. Mit Preisen, die sich um bis zu 60 Prozent unter der UVP, der unverbindlichen Preisempfehlung der Markenproduzenten, bewegen. Dafür ohne Rabatte oder Schlussverkäufe.
Was weg ist, ist weg
Österreich-Premiere feierte TK Maxx 2015 in Graz-Seiersberg. Aktuell betreibt TK Maxx in Österreich 14 Geschäfte - und gilt als überaus beliebt. Mehrmals wurde der Diskounter zur "beliebtesten Marke" gewählt. Nach den Corona-Lockdowns bildeten sich die längsten Schlangen vor TK Maxx-Läden, etwa jenem in der Mariahilfer Straße in Wien. Im Gegensatz zu einem Outlet-Store bietet TK Maxx Produkte von zig verschiedenen Herstellern. Die Sortimentszusammensetzung unterliegt einem raschen Wandel, da Produkte ohne Nachordermöglichkeit verkauft werden bis die Vorräte erschöpft sind. Der Nervenkitzel für den Kunden ist bewusst einprogrammiert.
Nun nimmt der Diskonter Kurs auf Kärnten. Schon länger gingen die Gerüchte um, dass Filialen in Klagenfurt und Villach entstehen könnten. Jetzt hat der Konzern schon mit der Personalsuche begonnen. Gesucht werden Verkäufer, Team- bzw. Filialleiter. Bezahlt wird laut Inseraten der Mindestbruttolohn nach dem Handels-Kollektivvertrag in der Höhe von elf Euro pro Stunde. Noch heuer werden die Filialen eröffnet.
Die Klagenfurter Filiale wird in die ehemalige Media Markt-Fläche in den City Arkaden einziehen. Die Villacher Filiale ins Atrio. So wie in jedem TK Maxx-Store sollen auch in den beiden Kärntner Geschäften rund 50.000 verschiedene Artikel angeboten werden, darunter Top-Marken wie Ralph Lauren, Boss, Cavalli oder Armani. Mehrmals wöchentlich erhält jede Filiale bis zu 10.000 neue Einzelteile, heißt es von TK Maxx. Die Filialen werden bewusst schlicht gehalten. So gibt es zum Beispiel keine Wände zwischen den Abteilungen, um Produktkategorien jederzeit erweitern oder verkleinern zu können.