Seit Monaten fiebern Anleger einem der größten Börsengänge der bisherigen Finanzgeschichte entgegen - nun ist es endlich soweit. Der US-Fahrdienstvermittler Uber wird diese Woche an der New York Stock Exchange debütieren. Die Firma, die Mobilität und Transport revolutionieren will, strebt die höchstbewertete Börsenpremiere seit der von Alibaba im Jahr 2014 an.
Anders als Chinas Online-Riese schreibt Uber bisher jedoch hohe Verluste. Für Anleger stellt sich die Frage: Kann die hochgehandelte Firma aus Kalifornien schwarze Zahlen liefern? Uber-Chef Dara Khosrowshahi taugt hier nicht gerade als Mutmacher. "Wenn sie ein vorhersehbar profitables Unternehmen wollen, kauft eine Bank. Kommt nicht zu uns - ganz einfach", sagte er im Dezember bei einem Event der Stanford Business School. Ihn interessiere nur die langfristige Perspektive. Auch im Börsenprospekt warnt Uber, möglicherweise nie Gewinne zu machen.
Fest steht dennoch bereits: Das Börsen-Debüt wird enorme Dimensionen erreichen. Uber peilt eine Gesamtbewertung von bis zu 90 Milliarden Dollar an, frühere Schätzungen lagen sogar noch deutlich höher. Die Preisspanne für die Aktien wurde zunächst auf 44 bis 50 Dollar festgelegt, sie könnte sich aber je nach Nachfrage noch ändern. Uber will 180 Millionen Anteilsscheine platzieren, wodurch nach aktuellem Stand ein Erlös von 7,9 bis 9,0 Milliarden Dollar herauskäme.
Am Finanzmarkt wird damit gerechnet, dass Uber den endgültigen Ausgabepreis seiner Aktien am Donnerstag bekanntgibt. Am Freitag dürften die Papiere dann erstmals unter dem Tickerkürzel "UBER" öffentlich gehandelt werden. Bis zuletzt liefen die "Roadshows" auf Hochtouren, bei denen Uber die Werbetrommel für Investoren rührt. Zwischenzeitlich hatten Banken, die mit der Vorbereitung des Börsengangs betraut werden wollten, Uber laut US-Medien sogar eine Bewertung von bis zu 120 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt.