Bundeskanzler Sebastian Kurz ist zur Teilnahme am Seidenstraßenforum, einem von China ausgelösten Investitionsprogramm, in Peking. Den Besuch nutzt er auch zur Teilnahme an einem Wirtschaftsforum mit österreichischen und chinesischen Firmen. Am Montag steht ein Gespräch mit Chinas Staatspräsident Xi Jinping am Programm.

Kurz traf am Sonntag in Peking Chinas Premier Li Keqiang zu einem offiziellen Besuch. Abgesehen von aktuellen Fragen wie der Situation auf der koreanischen Halbinsel oder dem Handelsstreit zwischen den USA und China wird Kurz auch verschiedene Vereinbarungen unterzeichnen. Die Bandbreite geht von der wirtschaftlichen Zusammenarbeit bis zur Lieferung eines Pandabären.

Investiert weltweit

China investiert zunehmend in verschiedenen Teilen der Welt. Damit heimische Firmen von diesem Geldfluss profitieren können, unterzeichnet Österreich mit China u.a. eine Vereinbarung über die Kooperation auf Drittmärkten. Ausdrücklich geht es nicht um Investitionen in Österreich oder in China. Das Memorandum of Understanding bezieht sich auf Afrika, Asien sowie Zentral- und Osteuropa. Die Idee ist, dass damit österreichische Firmen die Chance bekommen, sich für Projekte in Drittstaaten als Partner der meist staatlichen großen chinesischen Firmen präsentieren.

In Regionen wie Zentral- und Osteuropa sind chinesische Investoren eher Konkurrenten der ohnehin stark präsenten Österreicher, dennoch macht es Sinn zusammenzuarbeiten, meint der österreichische Wirtschaftsdelegierte in Peking, Martin Glatz. In Asien oder Afrika bekommen so Österreicher eine Marktchance, die sie alleine nicht hätten. Da in China Entscheidungen in der Zentrale getroffen werden, müsse man dort präsent sein, um bei Projekten berücksichtigt zu werden, sagt Glatz. Lokal die Kooperation zu suchen, mache wenig Sinn.