Die deutsche Industrie hat im Februar überraschend den stärksten Auftragseinbruch seit mehr als zwei Jahren erlitten. Das Neugeschäft schrumpfte vor allem wegen der schwachen Auslandsnachfrage um 4,2 Prozent zum Vormonat, wie das deutsche Wirtschaftsministerium am Donnerstag mitteilte.
Von Reuters befragte Ökonomen hatten hingegen mit einem Zuwachs von 0,3 Prozent gerechnet. Bereits im Jänner waren die Aufträge um 2,1 Prozent zurückgegangen.
"Im Februar waren in den meisten Wirtschaftsbereichen sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland weniger Bestellungen zu verzeichnen", erklärte das Ministerium. "In den kommenden Monaten ist insbesondere wegen fehlender Auslandsnachfrage weiterhin mit einer verhaltenen Industriekonjunktur zu rechnen."
Ökonomen zeigten sich von der Abwärtsdynamik überrascht. "Ein erneuter herber Rückschlag", sagte Jens-Oliver Niklasch von der LBBW. "Die Industriekonjunktur ist wohl schon fast im freien Fall."
Die Aufträge aus dem Inland fielen um 1,6 Prozent, die Auslandsaufträge verringerten sich sogar um 6,0 Prozent. Dabei schrumpften die Bestellungen aus den Ländern außerhalb der Eurozone mit 7,9 Prozent besonders deutlich.