Von den weltweit 1000 Arbeitsplätzen, die der steirische Leiterplattenhersteller AT&S streichen wird, entfallen 200 bis 250 auf die steirischen Standorte. In Leoben-Hinterberg, Stammsitz des Technologiekonzerns, sind derzeit rund 1700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. In Fehring sind es 380. Wie sich der Personalabbau auf die einzelnen Standorte verteilt, sei Gegenstand einer derzeit laufenden „Evaluierungsphase“, wird auf Nachfrage betont. Diese soll bis Ende Juni abgeschlossen sein.

Bis dahin gilt übrigens auch ein „genereller Hiring Stop“, also ein Einstellungsstopp, wie AT&S-Kommunikationsdirektor Gerald Reischl auf Nachfrage erklärt. Dieser gelte auch für das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum und die angeschlossene Substrat-Produktion, die Anfang 2025 in Betrieb gehen soll. Dafür wurden bereits rund 320 Mitarbeiter neu eingestellt. „Erst nach einer Evaluierungsphase wird entschieden, wann wieder neue Mitarbeiter aufgenommen werden.“

„Das führt zu einem massiven Kostendruck“ 

Grundsätzlich besteht um die Großinvestition in Leoben-Hinterberg – in Summe fließt gut eine halbe Milliarde Euro in den Aus- und Neubau – zusätzlicher Bedarf nach Fachkräften, insbesondere für die Substrat-Produktion.

Wie berichtet hat AT&S bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr seine Belegschaft inklusive Leihpersonal um rund zehn Prozent auf 13.828 reduziert. Laut CEO Andreas Gerstenmayer lag der Fokus des Abbaus in China – und weniger in Österreich. Im Rahmen der Bilanz-Präsentation am Dienstag sagte er aber, dass man nun „Anpassungen in Hochlohn-Regionen“ vornehmen müsse. Gerstenmayer: „Die letzten vier Jahre haben uns in Österreich 32 Prozent Lohn- und Gehaltssteigerungen beschert. Das führt zu einem massiven Kostendruck.“