Die sehen einen verblüfften AMS-Geschäftsführer“ – mit diesen Worten kommentiert ebendieser die aktuellen Arbeitslosenzahlen der Steiermark. Seit rund 20 Jahren leitet Karl-Heinz Snobe das steirische Arbeitsmarktservice. „Die Entwicklungen seit Mai sind eigentlich eine permanente Überraschung“, so sein Befund. Zwar steigen die Arbeitslosenzahlen in der Steiermark nunmehr seit einigen Monaten und das – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – mitunter auch recht deutlich. Doch 2022 war laut Snobe „ein absolutes Jahr der Übertreibung, ein statistischer Ausreißer mit historisch extrem niedrigen Arbeitslosenzahlen und so vielen offenen Stellen wie nie zuvor“. Das müsse man auch bei jenen plus 7,9 Prozent und 39.096 Steirerinnen und Steirern ohne Job (inklusive 8611 Teilnehmenden an Schulungen) mitberücksichtigen, die für Ende November beim steirischen AMS registriert waren. Blende man das Ausnahmejahr 2022 aus, „ist das aber der niedrigste November-Wert seit zehn Jahren“, so Snobe. Er wolle den Anstieg der Arbeitslosigkeit keinesfalls kleinreden oder wegmoderieren, „wenn man aber die gegenwärtig düstere wirtschaftliche Lage ansieht, müsste die Arbeitslosigkeit eigentlich viel höher ausfallen“. Das sei „erfreulicherweise nicht der Fall“. Snobes Fazit: „Angesicht der momentanen Rezession, die vor allem Bereiche wie den Bau oder die Industrie stärker trifft, fällt der Anstieg der Arbeitslosigkeit moderat aus – wir rechnen eigentlich schon seit Längerem mit einem viel kräftigeren Plus.“