Stefan Schmidhofer ist an diesem Nachmittag ein gefragter Gesprächspartner. Kein Wunder, steht das von ihm mitgegründete Jungunternehmen Leftshift One doch wie nur wenige heimische Betriebe für das so grell strahlende Thema „Künstliche Intelligenz (KI)“.
„Das Interesse an KI ist riesig“, sagt Schmidhofer beim Wirtschaftstalk der Kleinen Zeitung. Zugleiche sorge ein eingetrübter konjunktureller Himmel für verstärkte Investitionszurückhaltung bei Unternehmen. Selbst bei klar erkennbaren Zukunftsthemen wie Künstlicher Intelligenz. Die Formel, wonach wirtschaftlich schlechte Zeiten stets gute Zeiten für neue Technologien seien, stimme nur mehr bedingt. „Früher hieß Rezession Innovation“, sagt Schmidhofer – „jetzt geht es darum, Arbeitsplätze zu halten.“
„Suchen Herren und Frauen List der Zukunft“
Von einer aktuell „großen Zurückhaltung“ bei für Start-ups essenziellen Risikofinanzierungen, spricht auch Bernhard Weber. Das Start-up-Zentrum Unicorn, an diesem Tag der Wirtschaftstalk-Gastgeber, sieht dessen Chef Weber als gewichtige „Brücke zwischen Wissenschaft und Unternehmen“. Ein erprobtes Doppel, das unmittelbar zu den Stärken des Start-up-Standorts Steiermark führt. Auf die wichtige Vorbildwirkung von erfolgreichen Gründern verweist KF-Uni-Rektor Peter Riedler. „Wir suchen die Herren und Frauen List der Zukunft“, heißt es am Unicorn pointiert und in Anlehnung an die große Geschichte des Grazer Weltmarktführers AVL.
Das Fusionieren von erfolgreich Etabliertem und innovationsstarken Ideen ist es auch, das den Austausch am Uni-Campus bestimmt. Über das Zusammenführen von Start-up-Denken und einer gewachsenen Konzernwelt berichtet Styria-Vorstandschef Markus Mair, in bilateralen Gesprächen teilen auch Spar-Chef Christoph Holzer, Notar Walter Pisk oder die Banker Philipp Boruta (Schöllerbank) und Hannes Zwanzger (Volksbank) Erfahrungen mit Gründerinnen und Gründern.
Experimentierkästen und Radreisen-App
Diese wiederum stellen einer schwächelnden Konjunktur Kreativität und Glauben an eigene Ideen entgegen. Christina Jäger etwa will Mitte November mit Sclio durchstarten. Das Start-up bietet ein Abo für Experimentierkästen, bestückt aus MINT-Bereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik). Geeignet sind die Boxen für Kinder ab fünf Jahren, auch um eine Nachnutzung will sich Sclio sorgen. Ebenfalls auf die Symbiose von Nachhaltigkeit und Technologie, in der Steiermark besonders häufig zu finden, setzt cyclebee. Getüftelt wird an einer App für maßgeschneiderte Radreisen. Außerdem sollen Bahn- und Radangebote geschickt verschränkt werden.
Abschließend noch einmal zu Stefan Schmidhofer, dem KI-Profi. Gründern spricht dieser auch in turbulenten Zeiten Mut zu. Gerade für den Beginn fehle es nämlich „an nichts“, sagt Schmiedhofer mit Verweis auf eine ausgeprägte Förderlandschaft und eine gut vernetzte Start-up-Szene.
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