Durch die stimmungsvolle Weihnachtsbeleuchtung bietet sich der Dezember perfekt für einen Schaufensterbummel durch Graz an. Hier kann nicht nur viel entdeckt, sondern auch das eine oder andere einzigartige Weihnachtsgeschenk erstanden werden. Beim Schlendern durch die Herrengasse sticht das Schaufenster des Juweliers, Uhrmachers und Goldschmieds Schullin mit den entzückenden Eisbären, die sich darin bewegen, ins Auge. „Der Eisbär krönt aus zwei Gründen unsere Auslage. Einmal natürlich aufgrund von Weihnachten und dann steht er symbolisch für Klimaschutz“, erklärt der Designer Hans Schullin. Bei Schullin findet man außergewöhnliche Uhren genauso wie im Haus gefertigte Geschmeide aus der eigenen Kollektion. „Unsere diesjährige Schmuckkollektion heißt Mystic Coral – inspiriert durch das Umweltthema und die gelungene Neuansiedlung der Korallen, die durch die Erderwärmung gelitten haben. Darüber hinaus geht der Trend bei Uhren und Schmuckstücken generell zur Qualität, die das Entsorgen vermeidet.“
Eine Beobachtung, die auch Klaus Weikhard bereits machen konnte, der Geschäftsführer des traditionsreichen Juweliers und Uhrenfachgeschäfts Weikhard am Grazer Hauptplatz: „Klassische Schmuckstücke aus wertvollen Materialien werden wieder beliebt, wie etwa Solitärringe. Bei Uhren ist die Marke Breitling für viele die erste Wahl.“ Damit der kostbare Zeitmesser auch stets rundläuft wird bei Weikhard das Uhrenservice groß geschrieben. Gravuren oder Unikate können in der hauseignen Werkstatt ganz nach Kundenwunsch angefertigt werden. Während Gravuren in zwei bis drei Tagen fertiggestellt werden, sollte man für eigens geschmiedete Schmuckstücke, wie etwa Ringe, doch etwas mehr Zeit einplanen. „Für Stammkunden vollbringen wir aber gerne ein Weihnachtswunder“, ergänzt Klaus Weikhard mit einem Zwinkern.
Apropos Weihnachtswunder – um ein solches immer wieder für seine Kunden zu vollbringen, ist auch der Juwelier und Goldschmiedemeister Georg Wiesauer in der Stempfergasse sehr bemüht. „Ein Kunde entschied sich am 23. Dezember spontan dazu, seiner Freundin unter dem Baum einen Antrag zu machen und wollte ihr einen besonderen Ring schenken“, erinnert sich Georg Wiesauer an diesen speziellen Auftrag. In einer Hauruckaktion wurde das Unmögliche möglich – und das, obwohl der Stein für den Ring erst aus Antwerpen eingeflogen werden musste. Noch ein Tipp für alle, die individuelle und gewagte Designs lieben, ist die Schmuckwerkstatt NUB von Harald Froschauer in der Murgasse. Hier können außergewöhnliche Kundenwünsche auch mittels CAD und 3D Druck umgesetzt werden.
Unser Spaziergang führt uns weiter zur Buchbinderei Folkhard am Glockenspielplatz. In der traditionsreichen Werkstätte gibt es allerlei Kreatives, wie Geldscheinbücher, Fotoalben, Reisetagebücher oder Gipfelbücher für begeisterte Wanderer. Durch die Prägung wird das Geschenk ein ganz persönliches – sogar Servietten kann man sich für die Festtagstafel prägen lassen. „Kinder und Erwachsene lassen hier auch gerne ihre selbstgeschriebenen oder gezeichneten Geschichten binden und verschenken diese dann innerhalb der Familie“, erzählt Ursula Folkhard.
Natürlich ist kein Weihnachtsbummel komplett, ohne einen Abstecher zu einem der Weihnachtsmärkte gemacht zu haben. Wer kein Fan von Menschenmengen ist, findet rund um den Hauptplatz auch viele kleinere Märkte mit köstlichem Glühwein und Handwerkskunst. Ein gutes Beispiel für letztere ist etwa der Stand von Anja Schnider und ihrem Atelier Feenzauber am Färberplatz. Die liebevollen Glasperlen, Ketten und Glücksbringer aus Glas sind bei den Marktbesuchern sehr beliebt – vor allem als Wichtelgeschenk. Wer auf der Suche nach einem solchen ist, dem sei außerdem das Perlenreich in der Gleisdorfergasse ans Herz gelegt. „Sehr beliebt sind unsere verstellbaren Armbänder, teilweise mit Makramee-Technik geknüpft. Wenn bei den fertigen Armbändern nichts Passendes dabei ist, können Kundinnen und Kunden diese auch bei uns im Geschäft anfertigen lassen“, verrät Elisabeth Kunz, die Inhaberin des kleinen, aber feinen Ladens.
Eine letzte Station fehlt am Adventspaziergang allerdings noch. Ganz besondere Weihnachtsstimmung kommt nämlich in den Räumlichkeiten des Klavierhauses Fiedler und Sohn auf. Betritt man das Geschäft am Eisernen Tor, strahlt dem Besucher als erstes ein festlich geschmückter Christbaum entgegen, der die Mitte des Raumes einnimmt. „Viele Kinder und Jugendliche beginnen am Schulanfang mit dem Klavierspielen – die Eltern warten da meist ein paar Monate ab, ob die Motivation erhalten bleibt. Wenn das der Fall ist, wird der Wunsch ans Christkind gerne dafür verwendet, dieses schöne Hobby mit einem eigenen Klavier zu unterstützen. Man kann ein Klavier auch mieten, oder ein gekauftes innerhalb eines Jahres zu Mietkonditionen wieder zurückgeben, wenn die Begeisterung doch nicht erhalten bleibt“, rät der Geschäftsführer und Klaviermacher Stephan Fiedler. Und für die Kleinsten? Für die wird man ebenfalls bei Fiedler und Sohn fündig mit dem Kinderbuch „Der geheimnisvolle Erfinder des Klaviers“.