Die einfache Gleichung lautet: Holz + Lehm + Stroh = Strohboid. Dahinter steckt freilich einiges an Hirnschmalz.
Im Rahmen ihrer Masterarbeit entwickelten die TU-Studenten Max Schade und Fritz Walter ein Holzhaus in Leichtbauweise. Ihr Versprechen: Der Bau soll bis zu 90 Prozent weniger Herstellungsenergie verschwenden als ein konventionelles Gebäude. Einen Prototyp, den ersten Strohboiden, realisierten die beiden im vergangenen Jahr in Kooperation mit Pro Holz Steiermark bereits im Freilichtmuseum Stübing.
Dort wurden über eine Gitterkonstruktion aus Buchenholz Strohballen, Lehm und Holzschindeln geschlichtet. Das Stroh soll in diesem innovativen Potpourri als Dämmmaterial und Feuchtigkeitsregulator dienen, der Lehm vor Schädlingen schützen. Die spezielle Holzgitterkonstruktion gilt wiederum als besonders materialsparend.
Nach dem international viel beachteten Prototyp ist für Max Schade und Fritz Walter nun freilich vor dem Markteintritt. Und so wälzen die beiden schon weit gediehene Pläne, neben der Anwendung als Ferienhaus soll der Strohboid auch als besonders nachhaltiges Veranstaltungszelt dienen. Ob die Entzündungsgefahr bei einer derartigen Bauweise nicht besonders hoch sei? Max Schade verneint. Das Gegenteil sei der Fall. „Der Lehm schützt das Stroh gewissermaßen.“ Dieser würde sich bei Hitzeeinwirkung nämlich verhärten und so verhindern, dass Sauerstoff den Brennprozess beschleunigt.
Anfang 2018 soll ausgegründet werden
Zurzeit wächst Strohboid unter dem gut behüteten Dach des Grazer Inkubators Science Park zum Start-up, bereits Anfang 2018 soll ausgegründet werden. „Ökologisches Bauen ist noch ein Nischenprodukt“, sagt Max Schade und ergänzt: „Wir wollen das ändern. Auch indem wir das Produkt zu einem wirklichen Lifestyleprodukt machen.“ Der Strohboid ist komplett recycel- und rückbaubar.