Epilepsie, Autismus, Demenz, Alzheimer, Parkinson - den weit verbreiteten Störungen und Krankheiten des Gehirns will das Start-up a:head bio AG zu Leibe rücken. In den Start-up Labs des BioCenter Vienna betreibt das Unternehmen Stammzellenforschung, um Medikamente mit besonderem Fokus auf Epilepsie zu entwickeln. 2019 hat das Start-up vier Millionen Euro Kapital getankt (private & public), nun setzten Investoren abermals über eine Million Euro in die Biotech-Firma . „Wir sind ein Team von neun Mitarbeitern aus neun Ländern, fast alles Wissenschaftler und der Frauenanteil beträgt 70 Prozent“, stellt CEO Oliver Szolar die a:head bio AG vor.
"Organoides Gehirngewebe"
„Wir generieren aus Stammzellen organähnliches Gehirngewebe in vitro, also in der Petrischale, aus Stammzellen von Gesunden, aber auch von Patienten, die an genetischen Gehirnerkrankungen leiden“, erläutert Szolar. Die Kommunikation der Nervenzellen - Neuronen - ist bei Erkrankungen gestört. „Wir rekapitulieren Störungen der Sprache des Gehirns im Labor mit Krankheitsmodellen, um so neue Medikamente zu entwickeln.“
Covid 19 lehrt Kollaboration
Noch sei man „in einem frühen Stadium. Wir bauen jetzt die Entwicklungsplattform für neue Wirkstoffe auf.“ Die globale Jagd nach dem Covid-19-Impfstoff habe gezeigt, was mit Forschungszusammenarbeit möglich sei. „Auch wir kollaborieren mit Pharmafirmen.“ Ein wissenschaftlicher Beirat achte auch auf ethische Fragen. Der Medikamentenmarkt für Krankheiten des Zentralnervensystems betrage 70 bis 80 Milliarden Euro, der Bereich Epilepsie mache zehn Prozent aus. In zwei Jahren, so Szolar, peile die a:head bio AG die nächste Finanzierungsrunde an.
Adolf Winkler